Bayern sollte sich Sorgen machen

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Die Verletzung von Manuel Neuer ist das Schlimmste, was den Bayern in dieser Saisonphase passieren konnte. Mindestens bis zur Länderspielpause, vielleicht sogar noch ein, zwei Spiele darüber hinaus, muss der Rekordmeister auf Neuer verzichten. Das heißt: Auch im Rückspiel gegen Bayer Leverkusen nächste Woche ist Deutschlands ehemalige Nummer eins nicht dabei. Und das sollte den Bayern große Sorgen bereiten.

Jonas Urbig, der Neuer wohl ersetzen wird, ist erst seit dem Winter in München. Zuvor saß er auf der Ersatzbank in Köln, hat die letzten Wochen nur trainiert und wurde im Hinspiel gegen Leverkusen nun ins kalte Wasser geworfen. Ein Debüt unter absolut stressigen Bedingungen – und dafür machte es Urbig sogar recht gut. Aber so ehrlich muss man auch sein: Leverkusen erwischte einen absolut schwachen Tag und hatte kaum Torchancen. Jonas Urbig wurde wenig gefordert.

Ab sofort muss er aber liefern. Die weiteren Torhüter, Sven Ulreich und Daniel Peretz, sind seit Wochen aus verschiedenen Gründen außen vor, für die Startelf sind wohl beide vorerst keine Option. Bayern muss auf Urbig setzen. Entscheidend wird nun sein, wie der 21-Jährige mit dem unfassbaren Druck umgeht. Vor allem im Rückspiel gegen Leverkusen.

Das 3:0-Hinspielergebnis sollte die Bayern etwas ruhiger schlafen lassen. Aber dass die Abwehr gelegentlich für einen Wackler gut ist, hat sie in dieser Saison schon einige Male gezeigt. Und dann haben die Bayern einen jungen, unerfahrenen Torwart im Kasten, der möglicherweise einen Fehler ausbügeln muss. Das Risiko, dass er dem nicht gewachsen ist, ist groß.

Für Jonas Urbig ist der Ausfall von Manuel Neuer zwar eine Chance – diese kann aber sowohl Fluch als auch Segen bedeuten.