Mindestens 32 Verletzte bei Kollision von Tanker und Frachtschiff

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Ein Öltanker steht in der Nordsee nahe der britischen Küste in Flammen. Die „Stena Immaculate“ kollidierte am Montagvormittag aus bislang nicht geklärter Ursache mit dem Frachtschiff „Solong“ und geriet in Brand. Auf Fotos und Videos, die Aufnahmen von der Unglücksstelle zeigen sollen, sind dichte Rauchschwaden zu sehen. Die Umrisse der Schiffe sind teilweise nur zu erahnen.

Nach dem Unglück vor der Küste der nordostenglischen Grafschaft Yorkshire seien bislang 32 Verletzte an Land gebracht worden, teilte der Leiter der Hafenbehörde von Grimsby East, Martyn Boyers, am Montag der AFP mit. Krankenwagen stünden am Kai bereit, um sich um die Verletzten zu kümmern. Der BBC zufolge, die sich auf die Reederei Stena Bulk beruft, ist die Besatzung der „Stena Immaculate“ in Sicherheit. Zum Gesundheitszustand der an Land gebrachten Menschen gab es zunächst keine Informationen. Es soll noch Vermisste geben. 

„Video geben Anlass zu großer Sorge“

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace in Großbritannien teilte mit, man beobachte die Berichte genau. „Sowohl die hohe Geschwindigkeit als auch die Videos von den Folgen geben Anlass zu großer Sorge“, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. 

Es sei aber noch zu früh, das Ausmaß von Schäden für die Umwelt zu bestimmen, so der Sprecher weiter. Die Größenordnung von Auswirkungen hingen von mehreren Faktoren ab, darunter des Typs und der Menge an Öl, die der Tanker geladen habe, dem Treibstoff in beiden Schiffen und wie viel davon ins Wasser gelangt sei. 

Wie sich ein Austritt von Öl auswirke, hänge auch stark von den Wetterbedingungen ab. „Im Falle einer Ölpest oder eines Verlusts von Gefahrgut aus dem betroffenen Containerschiff wird auch die Schnelligkeit der Reaktion entscheidend sein, um Auswirkungen zu begrenzen“, sagte der Greenpeace-Sprecher.

Besorgniserregende Folgen für die Umwelt

Es sei zu früh, um über die Unglücksursache zu spekulieren, sagte der Geschäftsführer der Reederei, Erik Hanell. An Bord des Tankers seien mehr als 20 Menschen gewesen. Der Leiter des Hafens von Grimsby äußerte, ihm sei von einem „Feuerball“ berichtet worden.

Der Vorsitzende des Stadtrates der nahegelegenen Stadt Hull sprach in der BBC von einer „verheerenden“ Lage. Die potenziellen Umweltfolgen seien besorgniserregend, in den kommenden Tagen müsse „sehr schnell“ daran gearbeitet werden, diese zu verstehen. Die Küstenwache prüft, ob und welche Maßnahmen zur Bekämpfung von Umweltbedrohungen erforderlich sein könnten.

Auf Internetseiten, die Schiffsrouten detailreich verfolgen, ist zu sehen, wie mehrere Schiffe in der Nähe vor Ort sind. Die „Stena Immaculate“ fährt unter US-Flagge, die „Solong“ unter portugiesischer. Der erste Alarm war um kurz vor 11 Uhr MEZ ausgelöst worden. Die PA berichtete, die „Stena Immaculate“ habe vor Anker gelegen.

Die britische Verkehrsministerin Heidi Alexander schrieb bei X, sie sei „besorgt“ und in Kontakt mit den Behörden und der Küstenwache. Sie dankte allen beteiligten Rettungskräften für deren Einsatz.