VW-Gewinn sackt um 30 Prozent ab

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Bei Volkswagen beteiligt sich nun auch der Konzernvorstand mit einem millionenschweren Gehaltsverzicht am Sparprogramm des Autobauers. VW-Chef Oliver Blume und die übrigen Konzernvorstände verzichten 2025 und 2026 auf elf Prozent ihre Bezüge, bestätigte ein Sprecher des Aufsichtsrats der Deutschen Presse-Agentur. Einen entsprechenden Vorschlag der Konzernspitze habe der Aufsichtsrat auf seiner jüngsten Sitzung angenommen. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ berichtet.
In den Jahren danach sollen die Bezüge dann stufenweise wieder hochgefahren werden.

Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte im Tarifstreit 2024 angemahnt, dass sich auch die Konzernspitze am Sparkurs bei VW beteiligen und auf Gehalt verzichten müsse. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Konzernvorstand auf einen Teil seines Fixgehalts verzichtet, das nur den kleineren Teil der Vergütung ausmacht.

Unternehmen und Gewerkschaft hatten sich im Dezember nach langem Ringen auf ein Sanierungsprogramm für die Kernmarke VW geeinigt. 35.000 Arbeitsplätze sollen in Deutschland bis 2030 wegfallen, was rund jeder vierten Stelle entspricht. Um die Lohnkosten zu senken, werden zudem diverse Bonuszahlungen und Zulagen gekürzt und Lohnerhöhungen auf Eis gelegt. Im Gegenzug verzichtet VW auf Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen.

Tarifbeschäftigte bekommen sogar mehr Bonus

Kurzfristig müssen die VW-Mitarbeiter aber nicht auf ihre gewohnten Bonuszahlungen verzichten. Für das vergangene Jahr erhalten die Tarifbeschäftigten eine Prämie von 4799,50 Euro und damit sogar etwas mehr als im Vorjahr, als die Gewinnbeteiligung 4735 Euro betrug. Ausschlaggebend für die Höhe ist das Ergebnis der Marken VW (Personenwagen und Nutzfahrzeuge) in den beiden zurückliegenden Jahren. Rund 120.000 Beschäftigte bekommen den Bonus. Nachdem schon 1879,50 Euro überwiesen wurden, kommt die größere Summe (2920 Euro) mit dem Mai-Gehalt. 

Der Volkswagen-Konzern hat im vergangenen Jahr wegen des harten Wettbewerbs in China und wegen hoher Umbaukosten deutlich weniger Gewinn gemacht. Unter dem Strich verdiente VW mit 12,4 Milliarden Euro fast 31 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen in Wolfsburg mitteilte.

Der einstige Gewinnbringer China liefert weniger

Aus dem einstigen Gewinnbringer China kam deutlich weniger Ergebnis. Zudem wurden hohe Kosten unter anderem für das Aus des Audi-Werks in Brüssel fällig. Im Tagesgeschäft fiel das operative Ergebnis um gut 15 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro. Das entsprach einer Marge von 5,9 Prozent nach 7,0 Prozent im Vorjahr. VW hielt sich damit besser als zuletzt selbst anvisiert. 

Der Umsatz legte hingegen um knapp ein Prozent auf 324,7 Milliarden Euro zu. Die Dividende soll um 30 Prozent auf 6,36 Euro je im Dax notierter Vorzugsaktie gekürzt werden. Das ist ein deutlicherer Schnitt als erwartet.

Trotz der Branchenschwäche peilt der VW-Konzern in diesem Jahr ein Umsatzwachstum an. So sollen die Erlöse auf Konzernebene um bis zu fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreswert zulegen. VW-Chef Oliver Blume rechnet damit, dass sich die operative Umsatzrendite in einer Spanne von 5,5 bis 6,5 Prozent bewegen wird und damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bleibt. Herausforderungen ergeben sich laut VW vor allem aus einem Umfeld politischer Unsicherheit, zunehmenden Handelsbeschränkungen und geopolitischen Spannungen.