Ältester Krater der Erde entdeckt

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In Australien

Forscher entdecken ältesten bekannten Meteoritenkrater


11.03.2025 – 11:55 UhrLesedauer: 2 Min.

Eine Frau steht auf einer Klippe im Karijini-Nationalpark in der East-Pilbara-Region von Australien: Hier verbirgt sich der älteste bekannte Einschlagskrater der Erde.Vergrößern des Bildes

Eine Frau steht auf einer Klippe im Karijini-Nationalpark in der East-Pilbara-Region von Australien: Hier verbirgt sich der älteste bekannte Einschlagskrater der Erde. (Quelle: xdrnn79x via imago-images.de)

Ein gewaltiger Meteoriteneinschlag hat vor 3,47 Milliarden Jahren die Erdkruste erschüttert. Forscher fanden jetzt den ersten direkten Beweis für das Ereignis in der Erdurzeit.

Wissenschaftler haben in Australien den bisher ältesten bekannten Meteoritenkrater auf der Erde nachgewiesen. In der East-Pilbara-Region im Westen des Kontinents entdeckten sie sogenannte Shatter Cones – kegelförmige Bruchstrukturen im Gestein, die nur durch extrem starke Einschläge entstehen. Diese Spuren belegen einen Meteoriteneinschlag vor 3,47 Milliarden Jahren, der einen etwa 100 Kilometer großen Krater hinterließ.

Um das Alter des Kraters besser einordnen zu können, hilft ein Vergleich: Der Asteroid, der das Ende der Dinosaurier besiegelte, schlug vor “nur” 66 Millionen Jahren auf der Erde ein.

Dass die Formation in Westaustralien ein Krater aus der Zeit des Archaikums, der Erdurzeit, ist, war schon zuvor beschrieben worden. Doch erst jetzt wies das Forscherteam um Geologe Christopher Kirkland von der Curtin University in Perth durch Gesteinsproben zweifelsfrei nach, dass es sich tatsächlich um einen Einschlagskrater und nicht um einen Krater vulkanischen Ursprungs handelt.

Kirkland und seine Kollegen stießen im Gebiet des North Pole Dome auf eine Schicht voller Strahlenkegel. Diese meist kegel- oder strahlenförmigen Linien im Gestein entstehen, wenn das Untergrundgestein durch die enormen Schockwellen des Aufpralls deformiert wird.

“Strahlenkegel sind die einzigen unzweifelhaften makroskopischen Anzeiger eines Hochgeschwindigkeits-Einschlags”, erklären die Geologen in ihrer Studie in der Fachzeitschrift “Nature Communication”. Makroskopisch bedeutet, dass die Veränderungen mit dem bloßen Auge sichtbar sind.

Die Strahlenkegel im North Pole Dome seien besonders gut erhalten. Sie zeigen typische “Pferdeschwanz-ähnliche Strukturen, heißt es. “Ihre Qualität ist ähnlich hoch wie in der Typlokalität im Steinheimer Becken”, schreibt das Team. Die Strahlenkegel verteilten sich im gesamten, rund 30 bis 40 Kilometer großen Kraterbereich und zeigten größtenteils nach unten und außen – typisch für einen Einschlag. Den Datierungen zufolge stammen sie aus der Zeit vor 3,47 Milliarden Jahren.

Bisher gab es kaum direkte Hinweise auf Meteoriteneinschläge aus dem Archaikum, da Krater aus dieser Zeit meist durch geologische Prozesse zerstört wurden. Der neu entdeckte Einschlagkrater ist der erste, der sich eindeutig dieser Epoche zuordnen lässt. Das könnte bedeuten, dass Meteoriteneinschläge eine wichtigere Rolle bei der Entstehung der Erdkruste spielten als bisher angenommen.

Könnte dieser Fund unser Bild von der frühen Erde revolutionieren? Die Forscher planen nun weitere Analysen, um herauszufinden, wie stark der Einschlag die damalige Erdkruste beeinflusst hat.