B2-Ausbau bringt römische Straße und Urnen ans Licht

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Spektakulärer Fund bei Weilheim

Ausbau der B2 bringt archäologische Sensation ans Licht

16.03.2025 – 16:17 UhrLesedauer: 2 Min.

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Grabbeigabe aus der Römerzeit: archäologische Sensation bei Straßenausbau entdeckt. (Quelle: Lutz Kunstmann/dpa)

Bei Grabungen entlang der Bundesstraße 2 kamen sensationelle Relikte ans Licht. Besonders die Entdeckung einer bisher unbekannten römischen Straße sorgt für Aufsehen.

Lange war bekannt, dass es in der Gegend um Weilheim frühe Siedlungen und Gräber gab. Doch die neuesten Entdeckungen übertreffen alle Erwartungen: Bei Grabungen entlang der Bundesstraße 2 wurden Jahrtausende alte Urnenbestattungen und sogar eine römische Straße entdeckt.

Die Funde stammen aus einem der wenigen oberirdisch sichtbaren Grabhügelfelder im Landkreis Weilheim-Schongau. Archäologen sicherten nun mehrere Urnenbestattungen der späten Bronzezeit, teilte das Landesamt für Denkmalpflege mit. Neben Keramikgefäßen, die als Urnen genutzt wurden, wurde in einem der Gräber auch eine Schwertbeigabe gefunden. Der Bayerische Rundfunk hatte zuerst darüber berichtet.

Die Funde geben wertvolle Einblicke in die frühe Besiedlung des Weilheimer Beckens. Sie zeichneten ein eindrucksvolles Bild von der Besiedlungsgeschichte, betont das Landesamt. Neben den bronzezeitlichen Gräbern stießen die Forscher auch auf Siedlungsspuren aus der Vorgeschichte und ein Teilstück einer bisher unbekannten römischen Straße. Diese verlief unweit der historischen Fernstraße, die von Italien über den Brenner nach Augsburg führte.

Um die wertvollen Zeugnisse der Vergangenheit zu sichern, wurde eine Spezialfirma mit den Grabungen beauftragt. Diese fanden entlang der Bundesstraße 2 auf einer Strecke von mehr als zwei Kilometern statt. Hintergrund ist der geplante Ausbau der Straße.

Die archäologischen Untersuchungen sind nun abgeschlossen. Die Funde seien geborgen und dokumentiert, sodass einem Fortgang der Bauarbeiten aus “bodendenkmalpflegerischer” Sicht nichts mehr im Wege stehe, erklärte das Landesamt.

Das Grabhügelfeld war der Wissenschaft nicht unbekannt. Schon im späten 19. Jahrhundert fanden dort archäologische Untersuchungen statt. Doch die aktuellen Entdeckungen zeigen: Der Boden birgt immer noch Geheimnisse aus längst vergangenen Zeiten.