Der erfolgsverwöhnte Schmierstoffhersteller Fuchs will auch in diesem Jahr einen neuen Gewinn-Rekord erzielen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) soll um knapp sechs Prozent auf 460 Millionen Euro steigen, der Umsatz von 3,5 Milliarden auf 3,7 Milliarden Euro wachsen. Obwohl das Mannheimer Unternehmen am Freitag zugleich die dreiundzwanzigste Dividendenerhöhung in Folge verkündete – auf 1,17 Euro je Vorzugsaktie – gab der Aktienkurs nach. Analysten hatten eine noch etwas bessere Prognose erwartet. Zudem hat sich die Aktie seit Jahresbeginn deutlich verteuert.
Hinzu kommt, dass sich das nach eigenen Angaben größte von Ölkonzernen unabhängige Unternehmen der Schmierstoffindustrie für das Jahr 2025 eigentlich ein Gewinnziel von 500 Millionen Euro gesetzt hatte. Stefan Fuchs, Vorstandsvorsitzender und Vertreter der Familie – die noch immer die Mehrheit hält –, sagte, die Zahl sei immer als „Nordstern“ zu verstehen gewesen, als langfristige Motivation, und nie als konkrete Prognose.
Nicht nur Schmierstoffe für Autos
Er zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden und verwies auf die breite Aufstellung des 6800 Mitarbeiter großen Konzerns. Schmierstoffe für die Autoindustrie machten nur 30 Prozent des Geschäfts aus. Von Schmierstoffen für Roboter bis zu Beschichtungen für Einwegspritzen biete Fuchs ein breites Portfolio an, sei zudem regional gut ausbalanciert. Die Produkte des Konzerns „halten das tägliche Leben in Bewegung“, Fuchs werde deshalb vom Anstieg der Weltbevölkerung profitieren.
Für Unruhe in dem Konzern hatte gesorgt, dass gleich zwei Vorstände – Finanzchefin Isabelle Adelt und Technikvorstand Sebastian Heiner – ihre Verträge nicht verlängert haben und am Jahresende ausscheiden; nach Unternehmensangaben im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat. „Es hat nicht zu 100 Prozent gepasst, das ist aber in der heutigen Zeit notwendig“, sagte Fuchs.
Der Vorstandschef geht davon aus, dass die von US-Präsident Trump angekündigten Zölle auch kommen, für Fuchs selbst seien die Folge aber gering, weil das Unternehmen die Produkte für den US-Markt auch in Amerika herstelle. Trotzdem bleibe die geopolitische Lage unsicher und das Marktumfeld anspruchsvoll.