Bettina Orlopp darf mit mehr Gehalt rechnen

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Die neue Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp hat im abgelaufenen Jahr insgesamt 2,43 Millionen Euro verdient. Damit erhielt die zum 1. Oktober 2024 an die Spitze der zweitgrößten börsennotierten Bank Deutschlands beförderte Orlopp gut 200.000 Euro mehr als 2023, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Vergütungsbericht der Bank hervorgeht. Ihr Vorgänger Manfred Knof, der seinen Posten vorzeitig verlassen hatte, nahm 5,82 (2023: 3,65) Millionen Euro mit nach Hause. Das lag auch daran, dass ihm nach dem Aufhebungsvertrag noch 2,41 Millionen Euro an Grundgehalt und Übergangszahlungen bis zum Ende der ursprünglichen Laufzeit seines Vertrages Ende 2025 zustanden, die ihm gleich ausgezahlt wurden.

In diesem Jahr – ihrem ersten vollen als Vorstandschefin – dürfte Orlopps Gehalt deutlich steigen. Zum 1. Januar 2026 stehen weitere Zuwächse an. Nach dem neuen Vergütungssystem, das die Commerzbank-Hauptversammlung am 15. Mai billigen soll, wird die Grundvergütung der Vorstände um zehn bis elf Prozent erhöht, die Boni sogar um 30 bis 31 Prozent. Die Vorstandschefin kommt dann auf ein Grundgehalt von 1,85 Millionen Euro. Hinzu kommen – bei einer 100-prozentigen Erreichung der Ziele – 1,45 Millionen Euro an Boni. 2024 attestierte ihr der Aufsichtsrat, ihre Ziele zu 117 Prozent erfüllt zu haben.

Da ein Großteil der Boni in virtuellen Aktien gezahlt wird, profitieren die Manager auch vom steigenden Kurs der Commerzbank-Aktie. Seit dem Einstieg von Unicredit hat er sich mehr als verdoppelt. Die Langfrist-Boni der Commerzbank-Vorstände richten sich künftig nach dem Erfolg des Unternehmens im laufenden und den beiden folgenden Jahren; bisher waren die vergangenen drei Jahre die Grundlage.

Die Commerzbank-Führung wehrt sich gegen eine Übernahme durch Unicredit, deren Vorgehen sie als feindlich erachtet. Der Aufsichtsrat hatte im September einen Sonderausschuss unter dem Vorsitz von Aufsichtsratschef Jens Weidmann gebildet, der sich mit dem Einstieg der Italiener befassen soll. Die acht Mitglieder – darunter auch Belegschaftsvertreter – trafen sich inzwischen fünfmal, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Der Ausschuss hat auch eigene Berater angeheuert: Insidern zufolge handelt es sich dabei um die Investmentbanker der UBS.