Fregatte Baden-Württemberg kehrt von Weltreise zurück

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Nach fast anderthalb Jahren auf allen Weltmeeren ist die Fregatte Baden-Württemberg am Freitagmorgen in ihren Heimathafen Wilhelmshaven zurückgekehrt, wo das Schiff und seine Besatzung von der Marine und zahlreichen Angehörigen empfangen wurde.

Die Fregatte der Baureihe F-125 war am 20. Oktober 2023 zuletzt zu einem Auslandseinsatz im Auftrag der Vereinten Nationen vor dem Libanon entsandt worden. Davor hatte sie sich auf eine Reise um die Welt begeben, die vor allem politischen Symbolcharakter trug. Dabei wurden nach Angaben der Marine 82.131 Seemeilen zurückgelegt, das entspricht 152.106 Kilometern.

Das so genannte „Indo-Pacific Deployment“ sollte vor allem Partnern und in Südostasien demonstrieren, dass Deutschland für die Freiheit der Handels- und Seewege eintritt. Dies betraf insbesondere Gewässer, in denen China zunehmend aggressiv gegen seine Nachbarn auftritt sowie die Straße von Taiwan. Die Fregatte besuchte dabei unter anderem Singapur, war auf ihrer Reise aber auch vor Hawaii für ein US-Manöver, ebenso legte sie Stopps in Südkorea und Südafrika ein.

„Ein historisches Ereignis“

Die Baden-Württemberg ist die erste Fregatte, die seit Indienststellung mit wechselnden Besatzungen fährt, welche rotierend eingesetzt werden. Nach diesem Konzept sind acht Besatzungen für die vier F-125-Schiffe vorgesehen. So war es auch auf dieser Reise. Zuletzt stand das Schiff seit Dezember 2024 unter dem Kommando von Fregattenkapitän Bogislav-Jesko von Puttkamer, der vor der libanesischen Küste bei der Seeraumüberwachung und der Ausbildung der libanesischen Marine im Rahmen des Einsatzes UNIFIL half. Der Kapitän nannte die Reise „ein einmaliges historisches Ereignis“. Er und die 154 Frauen und Männer der Besatzung seien stolz, Teil davon zu sein.

Bereits 2021 war eine deutsche Fregatte, die Bayern, im Indopazifik unterwegs gewesen, der als strategisch wichtige Region gilt. Die Fregatten der Baden-Württemberg-Klasse sollten laut Konstruktionsanforderungen bis zu zwei Jahren auf See verbleiben können und waren vor etwa 20 Jahren vornehmlich für Stabilisierungs- und Friedensmissionen konzipiert worden. Der Kampfwert der erst kürzlich und nach pannenreicher Einführungsphase in den aktiven Dienst gestellten Schiffe gilt als beschränkt. Für intensive Seegefechte mit einem starken Gegner waren sie nicht gedacht. Derzeit experimentiert die Marine damit, die Schiffe mit der zusätzlichen Platzierung von neuen Flugabwehrraketen wehrhafter zu machen.