“Das ist schon eine Frechheit”
Zuschauer kritisieren ZDF-Erotikfilm mit “Tatort”-Kommissarin
14.04.2025 – 07:59 UhrLesedauer: 2 Min.

“Verhängnisvolle Leidenschaft Sylt” zeigt ungewohnt freizügige Szenen und stieß bei den Zuschauern auf Kritik. Auch die Drehorte sorgten für Enttäuschung.
Noch nie wagte sich eine ZDF-“Herzkino”-Produktion so weit auf das Feld des Erotikdramas. Bei “Verhängnisvolle Leidenschaft Sylt” spielte Cornelia Gröschel erstmals eine Rolle mit intensiven Nacktszenen. Die 37-Jährige, die sonst als Kriminaloberkommissarin Leonie Winkler im Dresdner “Tatort” zu sehen ist, hat sich auf neues Terrain begeben.
Der Film, der am Sonntagabend im ZDF lief, zeigt die Schauspielerin als verheiratete Polizistin Nina, die für eine Auszeit nach Sylt reist. Dort begegnet sie dem charmanten Daniel (gespielt von Artjom Gilz) und beginnt eine leidenschaftliche Affäre. Die beiden haben Sex unter der Dusche, in den Dünen und am Strand – und besuchen sogar eine Swingerparty.
Für Gröschel war das Projekt eine bewusste Entscheidung, persönliche Grenzen zu erweitern. “Als letztes Jahr im Frühjahr die Anfrage für dieses Projekt kam, war meinerseits eine gewisse Bereitschaft da, einen neuen Weg zu gehen”, erklärte sie im Interview mit der “Augsburger Allgemeinen”. Obwohl für sie früher klare Grenzen existierten, öffnete sich diesmal ein Fenster der Möglichkeiten. “Ich habe doch nichts zu verlieren und mache das einfach mal. Am Ende wusste ich, dass ich es nicht bereuen werde”, so Gröschel über ihre Entscheidung.
Die Zuschauer sahen das anders, hätten sich am liebsten gewünscht, dass sie die Rolle nicht angenommen hätte. “Cornelia Gröschel ist eine erstklassige Schauspielerin mit riesen Talent auf ganz hohem Niveau”, kommentierte eine Userin auf Facebook. “Sie hat das überhaupt nicht nötig, irgendeinen Mist an Drehbüchern zu nehmen. Ich war mächtig enttäuscht und geschockt, unter was für einem Wert sie sich in diesem Schrott verkauft.” Ein anderer Zuschauer kommentierte: “Schade für Cornelia Gröschel. Irgendwas muss man ihr beim Lesen vom Drehbuch ins Essen gemischt haben. Im Leben hätte sie sonst nicht für diese Produktion zugesagt.”
Der Film kam beim Publikum nicht gut an. Adjektive wie “furchtbar”, “langweilig”, “grausam” und “grottenschlecht” sind in der Kommentarspalte zu finden. Ein Zuschauer beschrieb “Verhängnisvolle Leidenschaft Sylt” als “kompletten Blödsinn”. “So ein niveauloser Film zum Sonntagabend!”, kommentierte ein weiterer Nutzer.
Zudem wurde auch der Sendeplatz kritisiert. Der Erotikstreifen hätte nicht zur Primetime laufen sollen, so einige Zuschauer. “Wie kann man so einen Film um 20.15 Uhr zeigen? Warum denkt eigentlich beim ZDF keiner mit? Wir haben gerade Ferien in Deutschland und da sehen um diese Zeit auch noch jüngere Kinder Fernsehen. Da kann man doch nicht so einen erotischen Film zur besten Sendezeit kurz nach 20 Uhr zeigen.”
Auch die Drehorte wurden kritisiert. Der Titel des Films “Verhängnisvolle Leidenschaft Sylt” habe mit der Insel gar nichts gemein. “Da hat jemand so gar keine Ahnung von der Insel. Da gibt es so einiges, was überhaupt nicht auf Sylt gedreht wurde”, bemerkte ein User. “Hatte mit Sylt nichts zu tun”, stellte auch ein anderer fest. “So ein Schund”, meinte noch jemand. “Das ist schon eine Frechheit. Nicht einmal den Strand erkenne ich wieder.” Tatsächlich wurde der Film nicht komplett auf Sylt gedreht. Die Dreharbeiten fanden unter anderem auch auf Norderney und in Berlin statt.