Torwart Riemann wird zum Fernschützen

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Paderborns Keeper Manuel Riemann feuerte im Zweitligaspiel des SC-Paderborn gegen die Fortuna Düsseldorf mehrmals aus 25 Metern aufs Tor. Dennoch gelingt den Ostwestfalen nicht mehr der Ausgleich.

Ein klassischer Sonntagnachmittag der Zweiten Liga: Der SC Paderborn trifft zu Hause auf die Fortuna Düsseldorf. Wer in diesem Spiel Langeweile erwartete, hatte die Rechnung ohne den Paderborner Torwart Manuel Riemann gemacht. Dieser sorgte mit eigenen Paraden und einem furiosen eigenen Spiel für Staunen. Riemann stürmte im letzten Drittel des Spiels wiederholt weit aus seinem Tor heraus und initiierte eigene Angriffe.

“Und dann taucht er auch noch vorn in der Box auf und schießt auch noch. Das war das Letzte, was hier noch heute passieren dürfte, dass er hier auch noch ein Tor schießt”, sagte Düsseldorfs Coach Daniel Thioune nach dem Spiel.

Was Thioune meinte: In der 81. Spielminute wagte Riemann einfach mal aus gut 25 Metern einen Distanzschuss auf das gegnerische Tor – und prüfte den Düsseldorfer Keeper Florian Kastenmeier. Paderborn lag zu diesem Zeitpunkt, nach einer dynamischen ersten Spielhälfte, mit 1:2 hinten. Der 36-Jährige wollte partout den Ausgleich erzielen.

Als Riemann in der Schlussviertelstunde zum nächsten Distanzschuss von der Mittellinie ansetzte, wurde dieser von Düsseldorfer Giovanni Haag abgefangen. Dieser zog nahezu umgehend aufs leer stehende Tor ab – der Ball rollte allerdings wenige Meter neben dem Tor vorbei.

Paderborn musste vor Riemanns Ausflügen auf dem Spielfeld seit der 63. Minute in Unterzahl spielen. Daher schaltete sich der Torhüter mehrere Male als zehnter Feldspieler ein. Schlussendlich verloren die Ostwestfalen das dritte Mal in Folge.

Riemann, seit Januar in Diensten des SCP, sorgte bereits in der Vergangenheit für Aufsehen. Bei Ex-Klub Bochum wurde im vergangenen Jahr sein Vertrag aufgelöst. Grund waren “unüberbrückbare und unterschiedliche Auffassungen zu teaminhaltlichen Themen.”

Bekannt wurde der gebürtige Bayer unter anderem durch seine starke Leistung im DFB-Pokal 2007/08 gegen den FC Bayern München, wo er zwei Elfmeter parierte und selbst einen verwandelte.