Manche Menschen scheinen regelrecht von Zecken verfolgt zu werden, während andere nie gestochen werden. Woran das liegt – und wo das Risiko besonders hoch ist.
Endlich wieder warme Tage! Wer im Park oder in der Natur unterwegs ist, muss allerdings damit rechnen, dass Zecken es ebenfalls sind. Stechen die kleinen Tiere in unsere Haut, können sie Krankheitserreger übertragen.
Neben Bakterien, die Borreliose auslösen können, zählen dazu Viren, die eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) genannte Hirnhautentzündung auslösen können. In welchen Regionen Deutschlands das Zeckenrisiko besonders hoch ist und welche Menschen anfälliger für Zeckenstiche sind.
Längst nicht jede Begegnung mit einer Zecke endet mit einer FSME-Infektion. Nur ein kleiner Teil der Tierchen trägt diese Viren in sich. Im Mittel sind das in FSME-Risikogebieten 0,1 bis 5 Prozent der Zecken, so das Robert Koch-Institut (RKI).
Derzeit gelten laut RKI 183 Kreise in Deutschland als FSME-Risikogebiet. Ein Risiko für die Erkrankung besteht vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und im südöstlichen Brandenburg. Einzelne Gebiete liegen demnach auch in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen.
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Für Menschen, die in FSME-Risikogebieten leben, ist eine Impfung sinnvoll. Mehr dazu lesen Sie hier.
Manche Menschen scheinen magisch von Zecken angezogen zu werden, andere bleiben trotz Waldspaziergangs völlig verschont. Woran das liegt, ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. Fest steht aber: Der weitverbreitete Mythos, es liege am “süßen Blut”, stimmt nicht.
Zecken können weder sehen noch hören. Stattdessen orientieren sie sich über ein hochsensibles Sinnesorgan, das sogenannte Haller’sche Organ. Es sitzt an den beiden vordersten Beinpaaren und nimmt Gerüche, Temperaturunterschiede und sogar Kohlendioxid wahr – alles Signale, die auf einen nahenden Wirt hindeuten.
Dazu gehören Stoffe wie Ammoniak, Buttersäure oder Kohlenmonoxid, die Mensch und Tier ganz automatisch über Atemluft, Haut oder Schweiß abgeben. Zecken wittern diese Düfte – und machen sich bereit zum Zubeißen.
Es liegt also nicht am Blut, sondern am Geruch: Wer für Zecken besonders anziehend riecht, wird häufiger gestochen.
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Der beste Schutz vor Zeckenstichen ist nach wie vor mechanisch: Wer in Wäldern oder auf Wiesen unterwegs ist, sollte lange Kleidung tragen – am besten die Hosenbeine in die Socken stecken. Zusätzlich helfen insektenabwehrende Mittel, die auf Haut oder Kleidung aufgetragen werden.
Doch von einer Zecke gestochen worden? Je schneller sie entdeckt und entfernt wird, desto besser. Daher gilt: Wer im Grünen unterwegs war, sucht danach Körper und Kleidung gründlich ab.
Wichtige Stellen zum Überprüfen sind:
- Ohren
- Haaransatz
- Hals
- Achseln
- Ellenbeugen
- Bauchnabel
- Genitalbereich
- Kniekehle
Diese Körperstellen haben Zecken besonders gern. Auch unter eng anliegender Kleidung fühlen sie sich sicher und stechen bevorzugt ein. Etwa im Hüftbereich, wo die Hose aufliegt oder unter dem Uhrarmband, so das RKI.
Und: Wer in Sachen FSME-Schutz ganz auf Nummer sicher gehen will, hat noch eine weitere Option. Anders als bei Borreliose gibt es bei dieser Erkrankung die Möglichkeit, sich durch eine Impfung zu schützen.