Tischtennis-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb mit 89 Jahren gestorben

“Großer Verlust für den deutschen Sport”

Tischtennis-Welt trauert: Ex-Nationalspieler Gäb ist tot

Er prägte das deutsche Tischtennis über Jahrzehnte wie kaum ein anderer, wurde schließlich zum Ehrenpräsidenten des Verbandes ernannt. Nun ist Hans Wilhelm Gäb gestorben.

Der deutsche Tischtennis-Sport verliert eine prägende Persönlichkeit. Hans Wilhelm Gäb, langjähriger Ehrenpräsident des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) und Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrates der Stiftung Deutsche Sporthilfe, ist im Alter von 89 Jahren gestorben.

Wie der DTTB und Gäbs Heimatverein Borussia Düsseldorf mitteilten, verstarb er bereits am vergangenen Sonntag. Die Familie bat die Verbände um Veröffentlichung der Nachricht, die am Karfreitag publik gemacht wurde.

Die Anteilnahme aus dem deutschen Sport ist groß. DOSB-Präsident Thomas Weikert bezeichnete Gäb als “wichtigen Ratgeber und Mentor” und sprach von einem “großen Verlust für den deutschen Sport und als Mensch”. Für ihn sei Gäb eine “Ikone des Sports” gewesen.

Auch der DTTB würdigte Gäbs Wirken. Vorstandsvorsitzender Wolfgang Dörner erklärte: “Wir verneigen uns vor seinem Lebenswerk.” Der ehemalige Bundestrainer Jörg Roßkopf hob Gäbs Bedeutung für seine eigene Karriere hervor: “Ich verliere einen Freund. Ohne Hans wären Steffen Fetzner und ich 1989 nicht Doppel-Weltmeister geworden und hätte Timo Boll nicht die Nummer eins der Welt werden können. Wir verlieren den Mitbegründer des professionellen Tischtennis in Deutschland.”

Gäb war selbst Nationalspieler gewesen, machte sich später aber vor allem als Funktionär und Manager einen Namen. Dabei genoss er weit über den Sport hinaus Ansehen – als Vermittler zwischen Sport, Wirtschaft und Gesellschaft. Viele bezeichneten ihn als das “moralische Gewissen des deutschen Sports”.

Borussia Düsseldorf schrieb in seinem Nachruf: “Mit tiefem Bedauern und großer Trauer nehmen wir Abschied von Hans Wilhelm Gäb, einer herausragenden Persönlichkeit des Tischtennis-Sports. Sein Tod hinterlässt eine Lücke, die nur schwer zu schließen sein wird.”

Auch der DTTB erinnerte an Gäbs Haltung und Einsatzbereitschaft: “Er war ein Mensch mit Haltung, Nationalspieler, Modernisierer und moralische Instanz – und begnügte sich nie mit dem Ruhm von einst.”