Der FC Bayern hat 33 Meistertitel gewonnen, zuletzt bis 2023 elfmal in Folge. Auf Platz zwei hinter dem deutschen Rekordmeister folgen Borussia Dortmund und Mönchengladbach mit fünf Titeln.
Ist eine Deutsche Meisterschaft für Bayern selbstverständlich? Ganz eindeutig ist sie das.
Dieser Titel ist also das absolute Minimum – und in dieser Saison nicht mehr als ein Trostpflaster, das die ganze Wunde nicht zu verdecken vermag. Die ist riesig durch das frühzeitige Aus in der Champions League und im Pokal. Bayern agiert spielerisch wechselhaft, personell planlos – und hat einen Trainer, der eher ein Zufallsprodukt als eine Wunschlösung ist. Wer das als Erfolg verkauft, denkt wie ein Klub, der vom Selbstverständnis als Top-Verein nichts mehr wissen will.
Der FC Bayern war einst dafür bekannt, sich mit den Besten Europas zu messen. Die großen Bayern-Jahre, die goldenen Champions-League-Nächte – alles verblasst im Schatten dieser Saison.
“Bild” berichtete von Kompanys Kabinenansprache nach der Enttäuschung gegen Inter. Demnach sei er stolz auf die Mannschaft ob der Leistung. Stolz? Nach einem Viertelfinal-Aus? Nach dem Verpassen des Finales in München? Die Aussage disqualifiziert ihn eigentlich für den FC Bayern.
Was es jetzt braucht, ist Klarheit – und Konsequenz. Kompany ist nicht der Mann, der Bayern zurück an Europas Spitze führt. Das kann nur einer: Xabi Alonso. Der Leverkusen-Trainer ist der beste Coach der Liga, moderner, klarer, weiter als Kompany. Bayern muss alles daran setzen, ihn schon früher loszueisen. Sonst bleibt der Klub, wo er jetzt steht: national irgendwie oben, aber international weit abgeschlagen.