“Es gibt immer ein, zwei Idioten im Stadion”
Trotz Vorfall mit Fan: Zverev setzt sich im Viertelfinale durch
18.04.2025 – 18:46 UhrLesedauer: 2 Min.

Die jüngste Formkrise machte Alexander Zverev mächtig zu schaffen. In München erreichte er nun das Halbfinale, hatte aber auch mit einem Fan zu tun.
Ein Zwischenruf von den Rängen störte das Spiel – doch Alexander Zverev ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Beim Stand von 5:5 im zweiten Satz des Viertelfinals beim ATP-Turnier in München rief ein Zuschauer lautstark “Du Scheiß-Frauenschläger!” in Richtung des besten deutschen Tennisspielers. Zverev unterbrach seinen Aufschlag und schaute irritiert in die Richtung des Zwischenrufers, der daraufhin den Center Court verließ.
“Es gibt immer ein, zwei Idioten im Stadion. Das ist kein Problem”, kommentierte Zverev den Vorfall nach seinem Match bei Sky. Die Szene erinnerte an eine Störung während der Siegerehrung bei den Australian Open, als sich eine Frau ebenfalls auf frühere Vorwürfe gegen den Sportler bezog.
Im vergangenen Juni war ein Verfahren gegen Zverev vor dem Amtsgericht Tiergarten in Berlin gegen eine Geldauflage eingestellt worden. Die Entscheidung beruhte auf einer außergerichtlichen Einigung mit der Nebenklägerin. Ein Schuldeingeständnis war damit nicht verbunden, Zverev gilt weiterhin als unschuldig.
Trotz der Unruhe kämpfte sich Zverev mit 6:7 (6:8), 7:6 (7:3), 6:4 gegen den Niederländer Tallon Griekspoor ins Halbfinale des ATP-Turniers in München. Damit beendete er seine Serie von sechs Turnieren ohne Einzug in die Vorschlussrunde.
“Am Ende des Tages bin ich sehr glücklich, dass ich dieses Match gewonnen habe”, sagte Zverev bei Sky. “Er hat fürs Match aufgeschlagen und ich habe ihn kein einziges Mal gebreakt vorher. Ich bin froh, dass ich im Halbfinale bin.”
Ausgerechnet nach dem Vorfall mit dem Zuschauer aber drehte sich das Match. Zverev übernahm vor gut 6.000 Zuschauern die Initiative und sicherte sich den zweiten Abschnitt im Tiebreak. “Ich war, ehrlich gesagt, komplett mental raus aus dem Match, ich habe nicht gut returniert, habe nicht gut gespielt. Ich hatte keine Breakchancen”, sagte Zverev zu seiner Leistung. “Die Zuschauer haben mich durchgetragen durch das Match bei 5:4 und den Tie-Break. Dann habe ich am Ende auch durch die Zuschauer gewonnen.”
Im entscheidenden dritten Satz nahm er Griekspoor den Aufschlag zum 4:3 ab und hatte bei 5:3 schon drei Matchbälle. Diese wehrte der Niederländer noch ab, beim eigenen Service aber ließ sich Zverev dann nicht mehr düpieren und konnte nach 3:13 Stunden jubeln. Er trifft nun auf den Sieger der Partie Fabian Marozsan (Ungarn) gegen Zizou Bergs (Belgien).