Struber steckt wegen Eric Martel im Zwiespalt

8

Beim 1. FC Köln könnte Eric Martel gegen Preußen Münster wieder seine Rolle im defensiven Mittelfeld einnehmen. Grund dafür: Die Personalsorgen lichten sich.

In den letzten drei Partien führte Eric Martel den 1. FC Köln nicht nur als Kapitän aufs Feld, sondern sprang gleichzeitig auch in der Innenverteidigung für den verletzten Spielführer Timo Hübers ein. Der 22-Jährige machte seine Sache als Abwehrchef souverän und ließ zu keinem Zeitpunkt den Schluss zu, dass es sich nicht um seine eigentlich angestammte Position im defensiven Mittelfeld handelt.

Allerdings ging mit seinem Ausflug in die Dreierkette auch ein herber Verlust auf der Sechs einher – denn dort fehlte Martel als lauf- und zweikampfstarker Anführer. Für das anstehende Spiel gegen Preußen Münster entspannt sich die Lage in der Abwehr jedoch: Bis auf Neo Telle, der weiterhin krankheitsbedingt ausfällt, stehen Struber sämtliche Innenverteidiger wieder zur Verfügung. Mit Julian Pauli, Dominique Heintz, Joël Schmied und Timo Hübers ist das personelle Angebot wieder breit aufgestellt.

Dass Martel in der Startelf stehen wird, steht dabei außer Frage. Zudem stellte Trainer Gerhard Struber neben Hübers auch Youngster Pauli einen Platz in der Anfangsformation in Aussicht: “Er hat wieder eine gute Trainingswoche hinter sich gebracht und ist ein Kandidat, von Beginn weg loszulegen.” Heintz gilt unterdessen als gesetzt – nicht nur wegen seiner Erfahrung, sondern auch aufgrund seiner Führungsqualitäten. Damit könnte Schmied zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Ob die defensive Entspannung gleichzeitig zu Martels Rückversetzung ins Mittelfeld führt, ließ Struber noch offen. “Hybrid ist eine gute Beschreibung”, erklärte er mit Blick auf Martels Vielseitigkeit. Der gebürtige Bayer habe “gut unter Beweis gestellt, zu pendeln”.

Tatsächlich ist Martel ein Spieler, der flexibel zwischen der Sechs und der Abwehrkette hin- und herwechseln kann – je nach Spielsituation. Struber lobt: “Er hat Stärken im Spielaufbau, kann das Spiel aber auch strategisch lesen. Wir trauen ihm auf beiden Positionen sehr viel zu. In einer Pendel-Position könnte er wichtig sein.”

Nicht nur in der Defensive sind vor dem Münster-Spiel jedoch noch Fragen offen. Auch im Angriff steht eine Entscheidung aus. Imad Rondic wirkte beim jüngsten Spiel in Fürth glücklos, wenngleich Struber seine Qualitäten hervorhob: Der Bosnier komme “immer wieder zu vielen Chancen und beweist ein gutes Näschen”. Gleichzeitig sei das intensive Pressing “ein Stück weit Neuland” für ihn.

Deshalb könnte es zur Rückkehr von Damion Downs in die Startelf kommen – möglicherweise gemeinsam mit Tim Lemperle. Beide standen zuletzt selten gleichzeitig zur Verfügung, ein gemeinsamer Startelf-Einsatz liegt sechs Monate zurück. Gegen Münster jedoch könnte Kölns erfolgreichstes Duo wieder gemeinsam auflaufen.

“Eine Überlegung sind die beiden natürlich”, so Struber. “Gleichzeitig wollen wir eine gewisse Unterschiedlichkeit auf dem Platz haben.” Die Kombination aus beiden Angreifern hält er jedenfalls für vielversprechend: “Da werde ich erst kurzfristig eine Entscheidung treffen.” Dass das Duo jedoch gut funktionieren könne, “ist klar.”