Traditionsduell auf Schalke
HSV patzt schon wieder – Spieler geraten aneinander
Aktualisiert am 19.04.2025 – 22:56 UhrLesedauer: 2 Min.

Nach nur 70 Sekunden war der Aufschrei groß: Fortan verlangten zehn Schalker dem HSV alles ab. Der Tabellenführer ließ Punkte liegen.
Der Hamburger SV hat es verpasst, den Vorsprung an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga auszubauen. Die “Rothosen” kamen auf Schalke nicht über ein 2:2 (2:1)-Unentschieden hinaus – und das, obwohl sie lange Zeit in Überzahl waren. Denn Schalkes Kapitän Kenan Karaman sah nach einem groben Foulspiel in der zweiten Minute die Rote Karte.
Doch trotzdem ging die Heimmannschaft durch Ron Schallenberg zunächst in Führung (15. Minute). Kurz vor dem Pausenpfiff fand der HSV dann besser in die Partie, drehte das Spiel innerhalb von zwei Minuten dank eines Doppelschlags von Emir Sahiti (41. und 43.). Schalkes Moussa Sylla traf zum 2:2-Endstand in der 81. Minute und sicherte den Punkt für den Tabellenelften.
Zwei Aufreger gab es allerdings noch: Die Gästefans zündeten in der zweiten Hälfte Feuerwerk. Schiedsrichter Harms Osmers unterbrach das Duell für wenige Minuten (mehr dazu lesen Sie hier). Zudem kam es nach Abpfiff zu heftigen Szenen aufseiten der Hamburger: Frustriert von dem Punktverlust trotz Überzahl gerieten Jean-Luc Dompé und William Mikelbrencis im Mannschaftskreis heftig aneinander. Beide Spieler mussten von ihren Teamkollegen zurückgehalten werden.
Hamburgs Jonas Meffert erklärte die Szene am Sky-Mikrofon: “Die beiden haben eine sehr enge Verbindung zueinander. Die sind beste Kumpels. Jeder weiß, wie es ist, wenn man mal mit seinem Bruder streitet.” Dompé und Mikelbrencis haben laut Meffert eine Meinungsverschiedenheit gehabt.
Hamburgs Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt fünf Punkte – am Sonntag könnte der 1. FC Magdeburg mit einem Sieg auf Rang drei springen und den Rückstand auf den HSV auf vier Zähler verkürzen.
Nach den vorangegangenen Niederlagen hatten beide Trainer ihre Startformation verändert: Schalke-Coach Kees van Wonderen auf drei Positionen, HSV-Trainer Merlin Polzin sogar auf fünf. Eine Woche nach dem 2:4 gegen Eintracht Braunschweig wirkten die Hamburger trotz des frühen Schalker Platzverweises verunsichert und kamen nur schwierig ins Spiel.
Vor 62.077 Zuschauern in der ausverkauften Schalker Arena nutzten sie ihre numerische Überlegenheit letztlich nicht zum Sieg. Zwar hatte der HSV sehr viel Ballbesitz, doch Schallenberg schlug für die Gastgeber per Kopf zu. Hamburg mühte sich und suchte geduldig nach Lücken, aber erst gegen Ende des ersten Durchgangs boten sich Räume.
Sahiti glich per Kopf aus, kurz darauf verwertete er einen Konter zur Führung. Der Treffer zählte erst nach Ansicht der Videobilder, nachdem zunächst Abseits angezeigt worden war. Doch in der Folge verpasste es der HSV, aus seiner Überzahl mehr zu machen. Der Bruch kam dann, nachdem die HSV-Fans mit ihren Raketen eine längere Unterbrechung verursacht hatten. Schalke blieb hartnäckig und kam wieder besser ins Spiel. Torjäger Sylla belohnte die Gastgeber mit seinem Kopfballtreffer.