Seit mehr als einem Jahr mehren sich Meldungen über Medikamentenengpässe in Deutschland. Aktuell fehlt ein weitverbreitetes Mittel für Parkinson-Patienten.
Lieferengpässe bei Medikamenten sind keine Seltenheit. Immer häufiger fehlen wichtige Arzneimittel – darunter auch Präparate, auf die chronisch kranke Menschen angewiesen sind. Jetzt trifft es das Medikament Pramipexol, das unter anderem bei der Parkinson-Krankheit zum Einsatz kommt.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) führt den Lieferengpass seit Mai 2024 in seiner Datenbank. Nach aktuellem Stand soll die Knappheit bis mindestens Ende Juni 2025 andauern. Dabei sind verschiedene Dosierungen von verschiedenen Herstellern betroffen.
Eine konkrete Begründung für den Lieferengpass nennt das BfArM nicht. Und besonders heikel: Es gibt auch kein direkt wirkendes Alternativpräparat an.
Pramipexol gehört zur Wirkstoffgruppe der Dopaminagonisten. Diese Stoffe aktivieren Dopamin-Rezeptoren im Gehirn und ahmen die Wirkung des natürlichen Botenstoffs Dopamin nach. Der Wirkstoff wird hauptsächlich zur Behandlung der Parkinson-Krankheit (allein oder in Kombination mit Levodopa) und des Restless-Legs-Syndroms (RLS) eingesetzt.
Bei Parkinson hilft Pramipexol dabei, die Bewegungsabläufe zu verbessern, die durch den Verlust dopaminproduzierender Nervenzellen entstehen. Besonders im Frühstadium wirkt es schützend auf den sogenannten Regelkreis der Dopaminausschüttung. Im späteren Krankheitsverlauf ersetzt es das fehlende Dopamin an den betroffenen Hirnarealen direkt.
Betroffenen Patienten bleibt aktuell nichts anderes übrig, als abzuwarten oder in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. Möglich ist zum Beispiel eine Umstellung auf andere Dosierungen oder Darreichungsformen – aber nur in enger Absprache mit dem behandelnden Arzt.