Mit 76 Jahren gestorben
Kulttrainer begeisterte mit Sprüchen: “Wir kaufen nur Zufall”
20.04.2025 – 20:03 UhrLesedauer: 2 Min.

Der frühere Bundesliga-Trainer Werner Lorant hatte in den vergangenen Jahren an einer schweren Krankheit gelitten. Seine Sprüche werden seinen Tod überdauern.
Drittligist 1860 München wird in Gedenken an seinen früheren Trainer Werner Lorant am Freitag (ab 19 Uhr im t-online-Liveticker) bei Hansa Rostock mit Trauerflor spielen. Das bestätigte der Verein dem Sport-Informations-Dienst.
Er absolvierte insgesamt 325 Spiele im deutschen Oberhaus. Doch Lorant, der sich ob seiner Härte gegen Kontrahenten, Mitspieler und sich selbst den Beinamen “Beinhart” verdient hatte, blieb nicht nur wegen seiner aktiven Zeit als Spieler und Coach in Erinnerung. Unvergessen bleiben auch seine markanten Sprüche.
Auf die Journalisten-Frage, warum Lorant beim 5:1-Sieg gegen Nürnberg den angeschlagenen Holger Greilich nicht ausgewechselt habe, antwortete er: “Ausgewechselt wird erst, wenn einem Spieler das Bein abfällt.” Über die Verpflichtung von Erich Ribbeck als Bundestrainer sagte er einst: “Erich Ribbeck ist vom Fußball so weit weg, wie die Erde vom Mars.”
Über den Umgang mit seiner Mannschaft sagte er einst: “Was soll ich mit den Spielern reden, ich bin doch kein Pfarrer” sowie “Die Spieler haben vielleicht ein Problem mit mir, aber ich nicht mit ihnen.” Schon 1998 belustigte er mit seinen Aussagen am Mikrofon: Auf die Frage, ob die Treffer der kurz zuvor verpflichteten Bernd Hobsch und Abderrahim Ouakili (†53) beim 2:0-Sieg gegen Gladbach Zufall waren, antwortete er: “Wir kaufen nur Zufall.”
Bei 1860 gab es ein Handyverbot, daher sagte Lorant: “Wenn das Handy klingelt, kann man aus dem Bus aussteigen – und wir fahren weiter. Der hat ja ein Handy und kann sich ein Taxi rufen.” Auch seine Arbeit als Trainer bleibt einzigartig, denn: “Jeder darf seine Meinung haben, aber nur meine zählt.”