Tod weckt Erinnerungen an Anne Wills ARD-Panne

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“Gerade nicht klargekommen”

Papst-Tod weckt Erinnerungen an Anne Wills ARD-Panne


21.04.2025 – 10:47 UhrLesedauer: 2 Min.

Anne Will: Sie berichtete 2005 für die ARD über den Tod von Papst Johannes Paul II.Vergrößern des Bildes

Anne Will: Sie berichtete 2005 für die ARD über den Tod von Papst Johannes Paul II. (Quelle: Imago)

Jahre vor dem Tod von Papst Franziskus berichtete die ARD über den Tod von Johannes Paul II. Dabei kam es jedoch zu einem technischen Problem.

Papst Franziskus ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Er war der 266. Bischof von Rom und damit Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Vor ihm und vor Benedikt XVI. hatte Johannes Paul II. auf dem Papststuhl gesessen. Der gebürtige Pole war am 2. April 2005, 20 Jahre vor dem Tod von Papst Franziskus, im Alter von 84 Jahren verstorben. Die ARD hatte damals in den “Tagesthemen” über seinen Tod berichtet – jedoch etwas holprig.

2005 führte noch Moderatorin Anne Will durch die ARD-Nachrichtensendung. Am 3. April, also einen Tag nach dem Tod von Johannes Paul II., leitete sie gleich zu Beginn der Sendung einen Beitrag über den Pontifex ein. “Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den Tagesthemen”, ertönte zur altbekannten Musik der ARD-Nachrichtensendung. Dann wurde Anne Will eingeblendet, die die Zuschauer auf ungewöhnliche Art begrüßte: “Guten Abend, meine Damen und Herren, wir wollten eigentlich anfangen mit Bildern aus Rom vom Petersplatz dort, aber da sind wir gerade nicht klargekommen.” Den Moment sehen Sie, wenn Sie mittig auf den folgenden Beitrag klicken.

Will versprach den Zuschauern, die Bilder nachzureichen, und machte dann wie gewohnt weiter im Programm: “Herzlich willkommen zu den ‘Tagesthemen’. Papst Johannes Paul II. ist nach langem Leiden gestorben”, so Will.

In der Sendung wies Will darauf hin, dass es bei der Todesverkündung auch vonseiten des Vatikans zu anderen Abläufen als ursprünglich geplant gekommen war. Johannes Paul II. hatte diese vorab eigentlich genau geregelt. Demnach hätte Kardinal Ruini die Bevölkerung in Rom informieren sollen. Es lief jedoch anders ab.

ARD-Reporter Michael Mandlik berichtete in einem Gespräch mit Will damals aus Rom: “In der Tat gab es nicht die lang erwartete Erklärung von Kardinal Ruini, von der nun wirklich so oft die Rede war, sondern es war letztendlich Kardinal Sodano, der in einer Stellungnahme auf dem Petersplatz die Menschen über den Tod des Papstes informiert hat.”

Über einen fataleren Fehler im Rahmen der Berichterstattung zum Tod von Papst Johannes Paul II. wies Anne Will viele Jahre später hin. 2010 sprach sie mit der “Süddeutschen Zeitung” über den Trend, Nachrichten immer schneller zu produzieren. “Dieser Ehrgeiz hat sich beim Tod von Papst Johannes Paul II. besonders fatal ausgewirkt. Da zuckte einer zu früh und vermeldete den Tod schon, obwohl der Papst noch lebte”, erinnerte sie sich.

“Da hat sich ein weiteres Mal gezeigt, dass unklare Quellenlagen sorgsam zu überprüfen oder als unklar zu benennen sind. Klassisches journalistisches Handwerk, das beim tollsten Tempo gelten muss”, erklärte Will damals.