Reaktionen zum Tod von Papst Franziskus in Welt und Kirchen

10

Nach Franziskus’ Tod hat der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Kardinal Re, kondoliert. „Mit Franziskus verliert die Welt ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung, einen glaubwürdigen Anwalt der Menschlichkeit und einen überzeugenden Christen“, schrieb Steinmeier laut einer Mitteilung des Bundespräsidialats. Franziskus’ „Bescheidenheit, seine Spontaneität und sein Humor, vor allem aber sein spürbar tiefer Glaube“ hätten Menschen auf der ganzen Welt berührt – und ihnen „Halt, Kraft und Orientierung gegeben“. Mit Papst Franziskus „verlieren die katholische Kirche und die Welt einen Fürsprecher der Schwachen, einen Versöhner und warmherzigen Menschen”, hieß es weiter.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz (CDU) schrieb: „Der Tod von Papst Franziskus erfüllt mich mit großer Trauer. Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung.“ Auch sein „ständiges waches Mahnen zu sozialer Gerechtigkeit und für die Bewahrung der Schöpfung als unserem ,gemeinsamen Haus’ wird uns ebenso fehlen wie seine Impulse zu einem synodalen Miteinander in der Kirche und dazu, das Evangelium allen Menschen zu verkünden.”

Der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilte mit: „Mit Papst Franziskus verlieren die Katholische Kirche und die Welt einen Fürsprecher der Schwachen, einen Versöhner und warmherzigen Menschen.“ Franziskus werde „in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung“.

So reagieren die Kirchen

Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, schrieb: „In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen.“

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, teilte mit: „Tief beeindruckend war seine menschliche Nahbarkeit und aufrichtige Bescheidenheit. Er ging stets auf alle Menschen zu.“

Auch der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf reagierte mit Trauer: Kohlgraf erinnerte an dessen Worte „Fratelli e sorelle, buonasera“ („Brüder und Schwestern, guten Abend“) zu Beginn seines Pontifikats vor fast zwölf Jahren. „Das war der Beginn einer ganz neuen Akzentsetzung in der Kirche.“ Der verstorbene Papst habe einen neuen Stil verkörpert. Franziskus habe Themen und Regionen in den Blick genommen, die zuvor nicht zentral im Blickfeld gelegen hätten. „Als Kardinäle wählte er nicht selten Bischöfe aus Regionen, denen mittlerweile eine Bedeutung zugewachsen ist, die bisher nicht entsprechend beachtet wurde“, betonte der Mainzer Bischof und verwies unter anderem auf Franziskus’ bescheidenen Lebensstil. „Er lebte schlicht in einer Zwei-Zimmer-Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta.“

DSGVO Platzhalter

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki schrieb: „Papst Franziskus gab der Kirche und der Welt eine Botschaft, die das Besondere, Schöne und Frohmachende in Ehe und Familie bezeugt.“ Der Berliner Erzbischof Heiner Koch würdigte, Papst Franziskus sei ein Mann gewesen, „bei dem Regeln und Formalitäten in den Hintergrund rückten, um die Menschen und ihre Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen“.

Der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige würdigte Franziskus als Mutmacher und Erneuerer. Inmitten aller Verwerfungen und Nöte unserer Zeit hat er sich nicht lähmen lassen, sondern immer wieder die Dinge beim Namen genannt und versucht, das Evangelium menschennah und mutmachend, unkonventionell und leidenschaftlich zu verkünden“, erklärte er am Ostermontag in Magdeburg. „Er war Seelsorger durch und durch, vielen dadurch sogar unbequem, kein Ideologe oder Funktionär.“

Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa teilte mit: „Er war der Papst, der theologisch und politisch Themen wie Armutsbekämpfung, Bewahrung der Schöpfung, Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit inhaltlich eine besondere Relevanz gegeben hat.“

„Möge seine entschiedene Haltung gegen Antisemitismus, die er noch am gestrigen Ostersonntag klar formuliert hat, auch in Zukunft die katholische Kirche und die gesamte Weltgemeinschaft leiten“, wünschte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster.

Das lateinische Patriarchat in Jerusalem wünschte dem Verstorbenen: „Möge der Herr ihn in sein Reich und seine Herrlichkeit aufnehmen.“

Trauer und Anerkennung in Europa

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilte mit: „Mit seiner Bescheidenheit und seiner aufrichtigen Liebe für die weniger Glücklichen inspirierte er Millionen, weit über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus.“

Der britische König Charles III. schrieb: „Durch sein Wirken und seine Fürsorge für Mensch und Erde hat er das Leben unzähliger Menschen tief berührt.“ Premierminister Keir Starmer schrieb: „Sein unermüdlicher Einsatz für eine gerechtere Welt für alle wird ein bleibendes Vermächtnis hinterlassen. Der spaniche Ministerpräsident Pedro Sánchez lobte Franziskus: „Sein Engagement für Frieden, soziale Gerechtigkeit und für die Schwächsten hinterlässt ein tiefgreifendes Vermächtnis.“ Der irische Staatspräsident Michael D. Higgins schrieb: „Zu den drängenden Fragen unserer Zeit – wie dem weltweiten Hunger und der Armut, dem Klimawandel und der Gerechtigkeit, dem Schicksal von Migranten und indigenen Völkern, den Entrechteten sowie der grundlegenden Notwendigkeit globalen Friedens und diplomatischer Lösungen – erhob Papst Franziskus konsequent seine Stimme.“

Westminster: Menschen in trauern am Montag in London.
Westminster: Menschen in trauern am Montag in London.dpa

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni schrieb: „Wir lassen einen großen Mann und einen großen Seelsorger zurück.“ Staatspräsident Sergio Mattarella teilte mit: „Seine Lehre erinnerte an die Botschaft des Evangeliums, die Solidarität unter den Menschen, die Pflicht zur Nähe zu den Schwächsten, die internationale Zusammenarbeit und den Frieden in der Menschheit.“

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban schrieb: „Wir danken für alles, Heiliger Vater! Wir nehmen Abschied.“ Der polnische Präsident Andrzej Duda schrieb: „Er war ein großer Apostel der Barmherzigkeit, in der er die Antwort auf die Herausforderungen der modernen Welt sah.“

Stolz und Verlust in internationalen Reaktionen

Der argentinische Präsident Javier Milei würdigte den gebürtigen Argentinier als gütig und weise. Mit tiefer Trauer habe er erfahren, dass der Papst gestorben sei und nun in Frieden ruhe, schrieb Milei auf X.

Der indische Premierminister Narendra Modi lobte: „Papst Franziskus wird Millionen Menschen in der Welt für immer als ein Leuchtfeuer des Mitgefühls, der Bescheidenheit und des spirituellen Muts in Erinnerung bleiben“.

Der australische Premierminister Anthony Albanese schrieb: „In seinem bescheidenen Leben und bei seinen wöchentlichen Audienzen demonstrierte er sein Engagement für Frieden, Gleichheit und Inklusion.“ Der neuseeländische Ministerpräsident Christopher Luxon schrieb: „Er war ein demütiger Mann, zu dessen Vermächtnis sein unerschütterliches Engagement für die Schwachen, für soziale Gerechtigkeit und den interreligiösen Dialog gehören.“

Der taiwanesische Präsident Lai Ching-te schrieb: „Wir werden uns weiterhin von seinem lebenslangen Engagement für den Frieden, die weltweite Solidarität und die Fürsorge für Menschen in Not inspirieren lassen.“ US-Vizepräsident JD Vance, der Franziskus noch vor Kurzem besucht hatte, schrieb: „Ich habe mich gefreut, ihn gestern wiederzusehen, obwohl er offensichtlich sehr krank war. (…) Möge Gott ihm Frieden schenken.“

DSGVO Platzhalter

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb: „Er verstand es, Hoffnung zu geben, Leiden durch Gebet zu lindern und die Einheit zu fördern. Er hat für den Frieden in der Ukraine und für die Ukrainer gebetet. Wir trauern gemeinsam mit den Katholiken und allen Christen, die bei Papst Franziskus geistigen Beistand suchten. Ewiges Gedenken!“

Der russische Präsident Wladimir Putin teilte mit: „In all den Jahren seines Pontifikats förderte er aktiv den Dialog zwischen der russisch-orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche sowie die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Heiligen Stuhl.“

Nato-Generalsekretär Mark Rutte teilte sein „tiefstes Beileid für die katholische Gemeinde und allen, die von seiner Menschlichkeit berührt waren“, mit. Der frühere FIFA-Präsident Joseph Blatter schrieb: „Der Heilige Vater war nicht nur ein Freund der Menschen und eine beeindruckende Persönlichkeit. Er war auch ein Fußball-Kenner.“