Hirnblutung oder Schlaganfall im Fokus

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Berichte spekulieren

Papst Franziskus: Rätsel um mögliche Todesursache


Aktualisiert am 21.04.2025 – 17:09 UhrLesedauer: 3 Min.

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Papst Franziskus: Sein Tod wirft Fragen zur Ursache auf. (Quelle: IMAGO/Evandro Inetti/imago)

Papst Franziskus ist am Montagmorgen im Vatikan gestorben, Medien spekulieren über seine Todesursache. Berichte legen nahe, dass ein Hirnleiden verantwortlich sein könnte.

Am Ostermontag um 7.35 Uhr starb Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren in seiner Residenz Casa Santa Marta im Vatikan. Kurz nach der Bekanntgabe wurde spekuliert, dass sein Tod die Folge der beidseitigen Lungenentzündung war, die der Papst Wochen zuvor auskurieren musste. Doch die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet nun unter Berufung auf informierte Quellen, dass die Todesursache eine ganz andere war.

Papst Franziskus soll demnach womöglich an einer Hirnblutung gestorben sein. Der Tod ereignete sich “plötzlich und soll, so wird berichtet, nicht direkt mit Atemwegserkrankungen zusammenhängen”, heißt es bei Ansa. Die italienische Zeitung “La Repubblica” berichtet hingegen, dass die Todesursache von Papst Franziskus ein Hirnleiden gewesen sei – etwa Schlaganfall. Hierbei ist unklar, ob der Schlaganfall mit oder ohne Hirnblutung einherging. Demnach soll sein Tod des 88-Jährigen nicht im Zusammenhang mit seiner Atemwegserkrankung stehen. Die Ärzte des Gemelli-Krankenhauses, die ihn betreut haben, erklären hingegen, dass der Papst friedlich eingeschlafen sei.

Der ischämischen Schlaganfall wird in den meisten Fällen (80 bis 85 Prozent) durch einen Hirnschlag verursacht. Es liegt also eine Durchblutungsstörung (Ischämie) des Gehirns vor. Diese kann wiederum durch eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) oder eine Embolie verursacht werden. Zu einer Arterienverkalkung kann es kommen, wenn sich Cholesterin, Bindegewebe oder Blutzellen an den Innenwänden der Blutgefäße ablagern und dadurch allmählich enger werden. Die Folge: Das Hirn wird nicht mehr ausreichend versorgt. Eine Arterienverkalkung ist ein schleichender Prozess, sodass sich die Blutgefäße fortwährend verengen. Im Gegensatz dazu bildet sich bei einer Embolie ein Blutpropfen in den Blutgefäßen, der durch den Blutfluss in Richtung Hirn transportiert wird. Dort kann er sich an einer Gehirnarterie festsetzen, diese verengen und sodann die Blutzufuhr unterbrechen.

Anders sieht es aus, wenn die Blutgefäße reißen. Dann kommt es zu einer Hirnblutung oder auch einem hämorrhagischen Schlaganfall. Ursachen können etwa ein zu hoher Blutdruck (Hypertonie) oder eine krankhafte Gefäßerweiterung (Aneurysma) sein.

Das Gehirn liegt geschützt unter dem stabilen Schädelknochen. Dadurch ist der Raum, den das Gehirn einnehmen kann, nur begrenzt. Kommt es dann zu einer Blutung, kann sich folglich auch das Blut nicht weiter ausbreiten. Es entsteht ein hoher Druck auf das empfindliche Hirngewebe, der gefährlich und sogar lebensbedrohlich sein kann.

Eine Hirnblutung (auch intrakranielle Blutung beziehungsweise Haemorrhagia cerebri) hat verschiedene Ursachen. Möglich ist eine Störung der Blutgerinnung. Aber auch geschädigte Blutgefäße im Gehirn, wie beispielsweise bei Bluthochdruck oder Arteriosklerose (Gefäßerkrankung), können zu einer Hirnblutung führen. Gleiches gilt für schwere Kopfverletzungen oder Tumore. Laut der Deutschen Hirnstiftung erleiden pro Jahr etwa 31.000 Deutsche eine Hirnblutung.

Eine Hirnblutung führt zu einem Schlaganfall (Apoplex), einhergehend mit einer plötzlich auftretenden halbseitigen Muskellähmung, Störungen des Seh- und Sprachvermögens sowie einem tauben Gefühl in den Armen, Händen oder Beinen. Es kann aber auch zu Übelkeit und Erbrechen sowie heftigen Kopfschmerzen kommen.

“Bei Verdacht auf eine Hirnblutung muss unverzüglich der Rettungsdienst alarmiert werden, damit im Krankenhaus notwendige Untersuchungen und Behandlungen (Blutdrucktherapie, eventuell Operation) durchgeführt werden können”, sagen die Experten der Deutschen Hirnstiftung.