Diese sieben schützen vor schweren Krankheitsverläufen

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Haben Sie Ihren Impfstatus im Blick?

Diese sieben Impfungen sind für über 60-Jährige wichtig


Aktualisiert am 22.04.2025 – 10:45 UhrLesedauer: 3 Min.

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Kleiner Piks mit großer Wirkung: Ab etwa 60 Jahren können Infektionen schwerer verlaufen. (Quelle: miodrag ignjatovic/getty-images-bilder)

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Wann haben Sie zuletzt im Impfpass nachgeprüft, welcher Piks (wieder) fällig wäre? Für alle ab 60 kommt hier ein Überblick über die wichtigsten Impfungen.

Es ist ein ganz natürlicher Prozess: Mit zunehmendem Alter wird das Immunsystem schwächer und kann Viren und Bakterien nicht mehr so gut abwehren. Die Gefahr von schweren oder sogar tödlichen Krankheitsverläufen steigt. Dieses Risiko lässt sich für verschiedene Infektionskrankheiten reduzieren – jeweils mit einem Piks.

Doch welche Impfungen sollte man im Alter haben oder auffrischen lassen? Die Ständige Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt sieben wichtige Impfungen für Menschen ab 60 Jahren:

Menschen ab 60 sollten sich einmal im Jahr gegen Grippe impfen lassen. Laut Stiko senkt die Impfung nicht nur das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, sondern auch für Komplikationen, die bei Älteren mit einer Grippe einhergehen können. Dazu zählen etwa Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Lungenentzündung.

Der beste Zeitpunkt für eine Grippeschutzimpfung ist der Oktober oder November. So sind ältere Menschen optimal geschützt, wenn – meist zum Jahreswechsel – die Grippewelle einsetzt.

Und: Wer 60 Jahre und älter ist, sollte darauf achten, mit dem stärker wirkenden Influenza-Hochdosis-Impfstoff geimpft zu werden. Dieser wirkt bei Senioren besser als die gängigen Vierfach-Impfstoffe.

Für Lungenentzündungen sind in vielen Fällen Pneumokokken verantwortlich. Die Bakterien können aber auch Entzündungen der Nasennebenhöhlen, des Mittelohrs oder der Hirnhaut verursachen oder eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Eine Pneumokokken-Infektion kann im schlimmsten Fall tödlich verlaufen.

Eine Impfung gegen Pneumokokken empfiehlt die Stiko für alle Menschen ab 60. Vor allem für jene mit Grunderkrankungen – sie haben ein vier- bis fünffach höheres Erkrankungsrisiko als andere.

Um das Risiko einer solchen Infektion zu reduzieren, sollten Ältere mindestens eine Pneumokokken-Impfung erhalten. Nach sechs Jahren kann aufgefrischt werden, sofern der Arzt das als sinnvoll erachtet.

Wer als Kind Windpocken hatte, ist gefährdet, eine Gürtelrose zu entwickeln. Denn nach der Erkrankung bleibt das Virus lebenslang im Körper. So kann es zu einem späteren Zeitpunkt – vor allem ab dem 60. Lebensjahr – Gürtelrose verursachen, auch als Herpes zoster bezeichnet.

Bei einer Gürtelrose bilden sich Bläschen auf der Haut, zum Beispiel rund um Rumpf und Brustkorb, die mit brennenden Schmerzen einhergehen. Mögliche Folge ist ein Nervenschmerz, der über mehrere Jahre andauern kann. Mehr zu der Erkrankung lesen Sie hier.

Um eine Gürtelrose möglichst zu verhindern, empfiehlt die Stiko allen Menschen ab 60 die Immunisierung. Um einen vollständigen Impfschutz zu erreichen, sind zwei Impfungen im Abstand von zwei bis sechs Monaten nötig.

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Nebenwirkungen möglich: Meist treten vorübergehende Impfreaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Rötungen oder Unwohlsein auf. (Quelle: Christian Charisius/dpa/Symbolbild/dpa)

Zusätzlich zur Basisimmunisierung rät die Stiko Menschen ab 60 Jahren zu einer jährlichen Corona-Auffrischungsimpfung. Sie sollte im Mindestabstand von zwölf Monaten zur letzten Impfung oder Infektion erfolgen. Im Herbst ist die beste Zeit dafür, denn somit sind Ältere bestmöglich geschützt, sollten die Infektionszahlen zum Winter hin steigen.

Sowohl die Covid-19- als auch die Grippeschutzimpfung kann in Hausarztpraxen, aber auch in Apotheken erfolgen. Möglich ist es auch, sich gleichzeitig gegen Covid-19 und gegen Grippe impfen zu lassen. Den einen Piks gibt es dann in den rechten, den anderen in den linken Arm.

Tetanus (Wundstarrkrampf) ist eine Erkrankung, die durch Bakterien ausgelöst wird. Die Ursache ist immer eine Verletzung, zum Beispiel durch Holzsplitter. Betroffene leiden unter Muskelkrämpfen – bei Älteren können sie besonders heftig ausfallen.

Um das zu verhindern, empfiehlt die Stiko Menschen ab 60 eine Tetanus-Impfung. Idealerweise ist die Grundimmunisierung im Säuglingsalter passiert. Wer sie als Kind nicht bekommen hat, sollte sie im Erwachsenenalter nachholen. Alle zehn Jahre ist eine Tetanus-Auffrischungsimpfung fällig.

Gemeinsam mit Ihrem Hausarzt können Sie ausloten, welche Impfungen Sie benötigen – auch mit Blick auf bestehende Vorerkrankungen.

Ebenfalls empfehlenswert für Ältere: eine Diphtherie-Impfung. Es gibt zwei Formen von Diphtherie: Bei Symptomen wie etwa Schwellungen der Halslymphknoten und Lähmungen im Gaumen liegt eine respiratorische Diphtherie vor. Bei einer Haut- oder Wunddiphtherie treten an kleinen Wunden schmierige Beläge auf.