Budgetkürzungen: Trump halbiert die Weltraumforschung

5

Wissenschaftler in den USA haben im Moment nicht viel zu lachen, vor allem, wenn sie den Klimawandel erforschen, oder irgendwas mit „Trans“ im Namen. Doch hatte man Hoffnung, Donald Trump würde wenigstens die NASA in Ruhe lassen. Immerhin erwähnte er bei seiner Amtseinführung den Mars – und meinte nicht den Schokoriegel.

Doch nun wurde ein Budgetentwurf des Weißen Hauses für die Weltraumbehörde bekannt, demzufolge ihr 20 Prozent der Mittel gestrichen würden. Insofern Trumps Handelspolitik sich anschickt, die Aktienkurse – und damit die Ersparnisse vieler Amerikaner – um einen ähn­lichen Faktor zu dezimieren, mag man hier noch Fassung bewahren. Doch die Kürzungen treffen vor allem die wissenschaftlichen Aktivitäten der NASA. Die Astrophysik würde um zwei Drittel gekürzt, Sonnenforschung verlöre die Hälfte, und die Planetenwissenschaften 30 Prozent – Mars hin oder her.

Das wäre dann der Anfang vom Ende der amerikanischen Vorreiterrolle in diesen Feldern und würde auch Forscher in aller Welt treffen, die mit der NASA zusammenarbeiten. Aber das passt natürlich ebenso ins Bild wie die nun drohende Schließung eines ganzen NASA-Zen­trums, des Goddard Space Flight Center, Heimatinstitut unter anderem des Physik-Nobelpreisträgers John Mather.

Trump, der vermutlich ungebildetste Spitzenpolitiker der jüngeren Weltgeschichte, interessiert sich für Wissenschaft eben nicht die Bohne. Aber hört er in Weltraumfragen nicht auf Elon Musk, der immerhin Physik studiert hat? Ja, aber Musks Interessen liegen, mal abgesehen von den geschäftlichen, im Bereich der Ingenieursvisionen. Er möchte zum Mars.

Hoffentlich merken die Herren rechtzeitig, dass auch dieses Ziel solider Wissenschaft bedarf. Zwar dürfte es vergeblich bleiben, Trump etwa die Bedeutung des Nancy Grace Roman Space Telescope zu erklären, das nun wohl nicht starten wird. Doch der geplante Raubbau vernichtet zum Beispiel auch alle Pläne für eine Bergung von Bodenproben vom Mars, mit der Folge, dass stattdessen nun die Chinesen die Technologie dafür entwickeln dürften. Und die Amerikaner werden wohl kaum Astronauten vom Mars wieder zurückholen können, bevor sie imstande sind, das mit ein paar Steinen zu tun.