FC Bayern | Diese Rolle spielt Uli Hoeneß beim Wirtz-Transfer

5

News folgen

Ob mit Florian Wirtz der Wunschtransfer des FC Bayern gelingen wird, hängt entscheidend von Uli Hoeneß ab. Es ist nicht das erste Mal, dass das Schicksal des Rekordmeisters am Tegernsee entschieden wird.

Fernando Carro sagte nicht viel, als er am Montag am Rande der Laureus World Sports Awards in Madrid auf das offensive und öffentliche Werben des FC Bayern um Florian Wirtz angesprochen wurde. Das, was der Geschäftsführer von Bayer Leverkusen sagte, hatte es aber in sich. “Das ist ja wirklich eine Show, das geht mich nichts an. Eigentlich gehört sich das nicht”, sagte Carro und ließ auch gleich noch wissen: “Die Bayern haben sich mit uns nicht in Verbindung gesetzt. Von daher gibt es da kein Angebot der Bayern.”

Diese verbale Spitze, die sich Carro damit erlaubte, schickte er zweifellos Richtung München. Sie traf aber auch und vor allem knapp 50 Kilometer weiter südlich ein – in Bad Wiessee. Genau dort, wo Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß am Westufer des Tegernsees lebt.

Schließlich war es Hoeneß, der die anhaltenden und zunehmenden Spekulationen um Wirtz Anfang Februar mit seinen Äußerungen im t-online-Interview ausgelöst und neu befeuert hatte. “Er ist sicherlich ein Spieler, den wir nicht aus dem Auge lassen sollten”, sagte Hoeneß damals zu t-online. “Wenn ich einen Traum haben darf, dann würde ich sagen, dass Florian Wirtz zum FC Bayern muss.”

Uli Hoeneß: Der 73-Jährige bestimmt die Geschicke beim FC Bayern als Ehrenpräsident und Aufsichtsratsmitglied weiter mit.Vergrößern des Bildes
Uli Hoeneß: Der 73-Jährige bestimmt die Geschicke beim FC Bayern als Ehrenpräsident und Aufsichtsratsmitglied weiter mit. (Quelle: Thomas Imo)
  • Hoeneß exklusiv: “Ich würde sagen, dass Florian Wirtz zum FC Bayern muss”

Anschließend sahen sich dann jedenfalls ausnahmslos alle Verantwortlichen des Rekordmeisters dazu veranlasst, die Personalie Wirtz ebenfalls öffentlich zu kommentieren und ihrem Klub-Patron diesen großen Traum zumindest zuzugestehen. Der langjährige CEO der Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, der wie Hoeneß mittlerweile im mächtigen Aufsichtsrat sitzt, ging sogar noch etwas weiter.

“Uli hat gesagt, dass Wirtz sein Traum ist – und das war ja noch höflich ausgedrückt. Alle beim FC Bayern sind sich einig, dass er genau der Spieler ist, den wir holen wollen”, sagte Rummenigge Anfang März der “Abendzeitung”.

Spätestens damit machte Rummenigge endgültig klar, dass die Verpflichtung von Wirtz Bayerns Transferziel Nummer eins ist – und zwar schon in diesem Sommer. Sky-Experte Lothar Matthäus sagte vor knapp zwei Wochen zu t-online: “Uli Hoeneß wünscht sich das. Und Uli Hoeneß erfüllt sich eigentlich alle Wünsche beim FC Bayern.”

Auf die konkrete Frage, welche Rolle er bei einem möglichen Wirtz-Transfer spielen würde, hatte Hoeneß im t-online-Interview folgendermaßen geantwortet: Ganz generell gilt: Nicht der Manager, nicht der Ehrenpräsident oder der Vizepräsident holt einen Spieler, sondern der FC Bayern. Wer da seinen Beitrag leistet, darf keine Rolle spielen.”

Damit ließ Hoeneß zumindest zwischen den Zeilen bereits erkennen, dass er selbst bei diesem Wunschtransfer des FC Bayern eine ganz entscheidende Rolle spielt – und zwar nicht nur als Strippenzieher im Hintergrund.

Matthäus sprach nun das aus, was zumindest Insider bereits wussten: “Also Uli ist ja schon seit längerer Zeit in Kontakt mit der Familie Wirtz. Das ist ja kein Geheimnis. Der Vater Wirtz war ja schon das eine oder andere Mal am Tegernsee zu Besuch. Und deswegen bestehen da die Kontakte.”

Und zwar bereits seit über fünf Jahren. Schon vor Wirtz’ Wechsel 2020 vom 1. FC Köln nach Leverkusen hatte Hoeneß dessen Mutter Karin und Vater Hans, der seinen Sohn auch als Berater vertritt, bei sich zu Hause am Tegernsee empfangen. Der Kontakt ist nie abgerissen, in den vergangenen Monaten gab es weitere Treffen in Bad Wiessee.

Im Februar-Interview betonte Hoeneß noch: “Momentan bin ich so wenig im Tagesgeschäft wie nie, seitdem ich 2019 als Präsident zurückgetreten bin. Ich versuche, die Dinge der aktuellen Führung zu überlassen.”