Markus Anfang sticht bei der Trainersuche hervor

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Wer übernimmt im Sommer?

Ein Name sticht bei Schalkes Trainersuche hervor


24.04.2025 – 13:10 UhrLesedauer: 3 Min.

Kaderplaner Ben Manga (l.) und Vorstandschef Matthias Tillmann: Bei Schalke 04 ist es unruhig.Vergrößern des Bildes

Kaderplaner Ben Manga (l.) und Vorstandschef Matthias Tillmann: Bei Schalke 04 ist es unruhig. (Quelle: IMAGO/Teresa Kroeger/RHR-FOTO)

Seit Mittwoch ist klar, dass Zweitligist Schalke im Sommer einen neuen Trainer braucht. Einige Namen kursieren bereits in den Medien, einer konkreter als der andere.

Sieben Trainer saßen bei Schalke in den vergangenen drei Jahren auf der Bank. Langfristig behaupten konnte sich keiner. Kees van Wonderen ist der jüngste Name, der gehen muss. Im Sommer ist der Niederländer weg. Das gab der Zweitliga-Riese am Mittwoch bekannt. Die Gerüchteküche brodelte schon vorher. Spätestens seit der Verpflichtung von Frank Baumann als Sportvorstand (Amtsantritt im Juni) kursierten erste Namen in den Medien, die sich mit Schalke 04 befassen.

Darunter auch wieder der Name Raúl. Der Spanier war bereits des Öfteren Thema auf Schalke, schließlich spielte er von 2010 bis 2012 für die Königsblauen. Ein großer Name für einen großen Klub. Doch das Profil des gewünschten Trainers erfüllt er kaum. Laut dem TV-Sender Sky sucht Schalke einen Mann, der Erfahrung in der 2. Bundesliga mitbringt, Deutsch spricht und einen klaren Spielstil verfolgt. Letzteres würde auf Raúl zutreffen, doch Zweitligaerfahrung und die deutsche Sprache kann er nicht bieten.

Auch Heiner Backhaus würde dann aus dem Raster fallen. Der 43-Jährige führte in der vergangenen Saison Alemannia Aachen aus der Regionalliga West in die 3. Liga, galt im Herbst vor der Anstellung von Kees van Wonderen als Kandidat auf Schalke. Backhaus stammt zwar aus der Region, ist Schalke-Fan und hat sogar ein Tattoo des Klubs auf dem Oberarm, in der 2. Bundesliga war auch er aber noch nicht als Trainer tätig.

Ganz anders ist die Lage bei Markus Anfang. Der 50-Jährige erfüllt alle drei Kriterien – und ist seit Dienstag zu haben. Denn der 1. FC Kaiserslautern trennte sich überraschend von Anfang. Dabei hatte er das Team von Platz 13 im Vorjahr in den Aufstiegskampf geführt. Nur drei Punkte Rückstand haben die Pfälzer auf den Relegationsplatz.

Der aktuelle Trend mit drei Niederlagen in Folge besorgte die Klubführung aber, weshalb Anfang gehen musste. Gut für Schalke 04, denn der gebürtige Kölner galt bereits vor dem Aus von Kees van Wonderen als Kandidat für Königsblau. Sky vermeldete in der vergangenen Woche, dass es Interesse gäbe, zudem pflegt Anfang guten Kontakt zu Frank Baumann. Der neue Schalker Sportvorstand holte den Trainer bereits zu seinen Bremer Zeiten im Sommer 2021 an die Weser. Trotz des Skandals um Anfangs gefälschten Impfpass, der zu seinem Rücktritt in Bremen führte, blieb das Verhältnis offenbar intakt. Zudem spielte er in den 1990er Jahren gemeinsam mit Schalkes Kaderplaner Ben Manga für Fortuna Düsseldorf. Laut der “WAZ” blieben Manga und Anfang seitdem Freunde.

Dennoch wollte Anfang Medienberichten zufolge lieber in Kaiserslautern bleiben, Gespräche mit Schalke hatte es daher auch noch nicht gegeben. Sein Aus bei den “Roten Teufeln” könnte das nun ändern.

Anfang würde viel Zweitliga-Erfahrung mitbringen. 142 Spiele saß er für Holstein Kiel, Darmstadt 98, Werder Bremen, den 1. FC Köln und Kaiserslautern auf der Bank. Mit Kiel gelang ihm fast der Durchmarsch von der 3. Liga in die Bundesliga, erst in der Relegation scheiterte er. Den späteren Aufsteiger Köln führte er an die Tabellenspitze, musste drei Spieltage vor dem Schluss aber gehen. Darmstadt landete unter Anfang in der oberen Tabellenhälfte, Kaiserslautern auch. Bremen hingegen war nicht nur wegen des Impfpass-Skandals weniger erfolgreich. Insgesamt aber hat Anfang in der 2. Bundesliga einiges vorzuweisen. Auch fachlich ist er angesehen.

Schalkes Vorstandschef Matthias Tillmann hatte nach van Wonderens Aus bekräftigt, dass man einen “mutigen und zielstrebigen” Fußball sehen wolle. Dazu soll es “gegen den Ball intensiv und emotional” zur Sache gehen. Attribute, die Anfang durchaus erfüllen kann.

Wohl auch deswegen rechnen bereits viele Fans mit ihm. Ob er es wird, bleibt abzuwarten. Auf dem Markt bewegen sich schließlich auch andere Kandidaten, die das Profil erfüllen würden. Allzu viel Zeit sollte Schalke aber nicht verlieren, denn der Kader für die neue Saison muss geplant werden.