Trotz Niederlage in Hannover – So gelingt dennoch der Aufstieg

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Der 1. FC Köln hat die Chance auf den Aufstiegs-Matchball durch eine 0:1 (0:0)-Niederlage bei Hannover 96 verpasst. Damit wird es vorerst nichts mit der Bundesliga-Rückkehr vor heimischem Publikum.

Die Konkurrenten hatten es dem 1. FC Köln auf dem Silbertablett serviert. Keine einzige Mannschaft mit noch ernstzunehmenden Aufstiegschancen konnte am Freitag und Samstag dreifach punkten. Stattdessen trennten sich alle Teams mit einem Unentschieden – und lieferten dem FC in Hannover damit eine ideale Steilvorlage.

Mit einem Sieg hätten die Kölner auf sieben respektive acht Punkte davonziehen können – somit wäre ein Aufstieg am kommenden Spieltag gegen Jahn Regensburg unabhängig der Ergebnisse der Konkurrenz möglich gewesen. Der FC konnte seine große Chance vor 15.000 Fans und einem vollständig in weiß erstrahlenden Gästeblock in der Heinz-von-Heiden-Arena jedoch nicht nutzen.

Der Tabellenführer agierte viel zu fahrig, Sportchef Christian Keller bemängelte, dass zu viele Spieler “nicht ihren besten Tagen hatten”. Schon im ersten Durchgang hätte Hannover durch seine zahlreichen Chancen in Führung gehen können. Beim FC verpasst Florian Kainz mit der einzigen Torgelegenheit das 1:0.

Kurz nach dem Seitenwechsel gab es dann die wohl spielentscheidende Szene, als Leart Pacarada nach seinem zweiten Foul mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Hannover nutzte seine Überzahl prompt und ging durch einen Schuss aus 17 Metern in Führung. Erst in der Schlussphase drängte der FC noch einmal auf den Ausgleich, Hannover reichte an diesem Tag jedoch das eine Tor.

Ganz ausgeschlossen ist ein Kölner Aufstieg am kommenden Spieltag jedoch noch nicht. Dafür müssen die Konkurrenten jedoch erneut mitspielen: Magdeburg müsste dafür gegen Münster verlieren und Elversberg (in Nürnberg), Paderborn (auf Schalke), Düsseldorf (in Braunschweig) sowie Kaiserslautern (in Karlsruhe) dürften maximal einen Punkt holen – sofern der FC sein Heimspiel gegen Regensburg gewinnt. Da Elversberg und Kaiserslautern jedoch erst am Sonntag spielen, könnte es für den FC am 32. Spieltag maximal zu einem Aufstieg auf dem Sofa kommen.

Timo Hübers: “Es ist super bitter, weil das Spiel durch einen Moment entschieden wird. In Puncto Einsatz und Willen können wir uns nichts vorwerfen lassen. In Sachen Cleverness – zum Beispiel, wenn wir in Unterzahl einen Schuss aus 40 Metern nehmen – hatten wir Luft nach oben. Wenn man es schwarz oder weiß betrachtet, ist es ein Spieltag weniger und immer noch ein ordentliches Punkte-Polster. Die Hannoveraner haben es gut gemacht, viel mutiger gespielt und sind immer wieder auf unsere Kette gelaufen. Sie haben es immer wieder gut aufgelöst, so hatten wir wenige hohe Ballgewinne. Jetzt gilt es, Samstag im Heimspiel drei Punkte zu holen und das Punkte-Polster mindestens genauso groß wie jetzt zu halten.”

Marvin Schwäbe: “Natürlich hatten wir es im Hinterkopf, wir haben uns aber nicht mit diesem großen Schritt befasst, weil wir erst mal unser Spiel spielen mussten. Wir wussten heute nicht zu 100 Prozent, was auf uns zukommt. Wir haben es nicht gut umgesetzt, waren ungenau im Umschaltspiel. Das hat uns kein gutes Gefühl gegeben. Mit der frühen Gelb-Roten Karte im zweiten Durchgang war es schwer, das hat alles etwas über den Haufen geworfen. Wir haben trotzdem gute Wege gefunden, den ein oder anderen Nadelstich zu setzen. Trotzdem ist es wohl okay so, wie es ausgegangen ist. Es war unfassbar geil mit den Fans, sie haben sich heute wieder getoppt. Wir hoffen jetzt, dass wir in den nächsten Wochen unsere Punkte einfahren, wir haben weiterhin selbst alles in der Hand. Wir sind stabil und erfahren, es wird keinen Abfall geben, nur weil wir etwas zu verlieren haben.”

Christian Keller: “Es hatte heute mehrere Gründe. Der Hauptgrund war, dass wir individuell ein paar Jungs auf dem Platz hatten, die nicht ihren besten Tagen hatten. Da war der erste Kontakt, das Passspiel oder das Zweikampfverhalten in vielen Situationen nicht so, dass es du es schaffst, Dominanz zu entwickeln und den Gegner zu beeindrucken. Die Unterstützung der Fans war brillant und phänomenal. Alleine deshalb wäre es schön gewesen, eine bessere Leistung zu zeigen. Der Gegner war gut organisiert und aggressiv. Sie haben uns trotzdem nach einer halben Stunde Räume geboten. Aber wenn du individuell immer wieder Fehler machst, bricht das deinen Spielfluss.”