Überraschender Ausstieg in München nach mehr als zehn Jahren

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Im neuen “Tatort” aus München starben mehrere Episodenrollen. Fans müssen sich auch von einem bekannten Charakter verabschieden.

In München ermitteln seit fast 35 Jahren die “Tatort”-Kommissare Leitmayr und Batic. Zum Team des von Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec gespielten Duos gehört seit 2014 der junge Kommissar Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer). Im selben Jahr trat eine weitere feste Rolle erstmals auf: Pathologe Mathias Steinbrecher. Diese von Robert Joseph Bartl verkörperte Figur stirbt in der jüngsten Episode “Zugzwang” nun überraschend den Serientod.

Im “Tatort”-Fall aus Bayern kommt dem Pathologen Mathias Steinbrecher eine besondere Rolle zu. Er ist als passionierter Schachfan bei einem Turnier im Wettersteingebirge zugegen und trifft als eine der ersten Personen am Tatort ein. Doch statt die Leiche der armenischen Großmeisterin Lilit Kayserian (Sabrina Schieder) in München zu untersuchen, unterstützt er Leitmayr, Batic und Hammermann bei den Ermittlungen – was er nicht überlebt. Während er einen der Schachprofis gerade so davor retten kann, vergiftet zu werden, erliegt Steinbrecher selbst einer Vergiftung.

Damit verlässt Robert Joseph Bartl, der 2014 erstmals in einem Münchner “Tatort” zu sehen war, die ARD-Krimireihe, kurz bevor das Team ohnehin aufhört. Leitmayr, Batic und Hammermann ermitteln in nur noch drei Fällen. Der insgesamt 100. Einsatz der beiden Urgesteine wird dann im kommenden Jahr auch der letzte sein.

Wieso steigt Bartl gerade jetzt vor dem nahenden Ende aus? t-online hat beim federführenden Bayerischen Rundfunk (BR) nachgehakt. “Tatort”-Redakteur Cornelius Conrad erklärt: “Der ‘Tatort’ München steht nun vor einem großen Wechsel und dabei war es uns wichtig, der Figur Steinbrecher noch mal eine ganz besondere Bühne zu bieten und einen schauspielerisch großartigen, dramatischen und vor allem erinnerungswürdigen Abschied.” Er betont weiterhin, dass “der von Robert Joseph Bartl so wunderbar dargestellte Pathologe” viele starke Auftritte im Münchner “Tatort” hatte und dem Team “über viele Jahre ans Herz gewachsen” ist.

Auf die Frage hin, weshalb sein Ausstieg nicht vorab – wie es eigentlich üblich ist – kommuniziert wurde, antwortet Conrad: “Der ‘Tatort’ lebt nicht nur von Spannung, sondern immer wieder auch von Überraschungsmomenten. Der Tod von Dr. Matthias Steinbrecher in ‘Zugzwang’ trifft die Zuschauenden völlig unerwartet – und direkt ins Herz. Das ist gewollt und natürlich auch der Grund, warum der Tod der Figur nicht vorab kommuniziert wurde.”

Ob es vor der letzten Folge von Batic und Leitmayr weitere überraschende Ausstiege geben wird, will Conrad nicht verraten. Doch er erklärt: “Natürlich bleibt es bis zur letzten Folge von Batic und Leitmayr im kommenden Jahr – und darüber hinaus – in jeglicher Hinsicht spannend.”