Antonio Rüdiger ist auf dem Platz ein Kämpfer, ein Vorbild in Bezug auf Einsatz und Leidenschaft. Aber genau diese Stärke wird immer mehr zu seiner größten Schwäche. Wer in entscheidenden Momenten völlig die Kontrolle verliert – so wie Rüdiger zuletzt im spanischen Pokalfinale gegen Barcelona –, braucht dringend Unterstützung. Nicht taktische, nicht sportliche – sondern mentale. Und zwar, und das wäre ein Novum, auch während der Spiele.
Natürlich hat Rüdiger Berater für seine Karriereplanung, für Sponsoren, für Medienauftritte, womöglich auch für Mentalcoaching. Was fehlt, ist ein Profi, der seine emotionalen Ausbrüche antizipiert und direkt auffängt, bevor sie seine Karriere zerstören. Am besten eine zusätzliche Person auf der Bank, sowohl bei Real Madrid als auch im Nationalteam.
Wenn Rüdiger weitermacht wie bisher, wird sein Image nachhaltig beschädigt. Jeder weitere Skandal macht ihn zur Zielscheibe. Es geht um alles oder nichts.
Wer jetzt glaubt, Rüdiger müsse nur “abgeklärter” werden, verkennt die Dimension. Es geht nicht um einen schlechten Tag. Es geht um eine tiefere emotionale Baustelle, die auf Profi-Niveau längst professionelle Begleitung erfordert. Wer so hoch spielt, muss auch in der Lage sein, seine Emotionen zu kontrollieren – oder sich dabei helfen lassen.
Wenn Rüdiger wirklich den nächsten Schritt machen will, dann nicht auf dem Platz, sondern im Kopf.