Konklave beginnt am 7. Mai

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Das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes beginnt am 7. Mai. Das haben die in Rom versammelten Kardinäle am Montag laut übereinstimmenden Medienberichten bei ihrer Generalkongregation beschlossen. In den vergangenen Tagen waren immer mehr der insgesamt 252 Kardinäle von allen Kontinenten zum sogenannten Vorkonklave in Rom eingetroffen.

Unter der Leitung von Kardinaldekan Giovanni Battista Re finden seit dem Tod von Papst Franziskus am 21. April täglich solche Generalkongregationen statt, an denen alle Kardinäle, die sich in Rom aufhalten, teilnehmen und das Wort ergreifen können. Für viele ist es die erste Gelegenheit, im Kreise der späteren Papstwähler im Konklave deren Bekanntschaft zu machen und einige Worte an diese zu richten. In den Generalkongregationen werden zunächst organisatorische Fragen entschieden. Ferner wird über die Lage der Kirche und über die Anforderungen an einen künftigen Papst gesprochen.

Wahlberechtigt im Konklave sind aber nur jene 135 Kardinäle, die zum Zeitpunkt des jeweiligen Wahlgangs das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Eigentlich soll die Zahl der wahlberechtigten Kardinäle auf 120 beschränkt bleiben. Papst Franziskus hatte während seines gut zwölf Jahre dauernden Pontifikats bei zehn Konsistorien 163 Kardinäle berufen, von denen zum Zeitpunkt seines Todes am 21. April noch 149 am Leben und 108 wahlberechtigt waren, sodass das von Papst Paul VI. gesetzte Limit deutlich überschritten wird.

134 Wahlberechtigte im Konklave

Am Montag wurde in Rom mit der Anwesenheit von 134 Wahlberechtigten beim Konklave gerechnet, weil der 79 Jahre alte spanische Kardinal Antonio Cañizares Llovera die Reise nach Rom nicht antreten kann. Der bosnische Kardinal Vinko Puljić wird entgegen einer ersten Absage nun doch an der Papstwahl teilnehmen können, da ihm die behandelnden Ärzte einverstanden mit der Reise von Sarajevo nach Rom sind. Puljić, der im September 80 Jahre alt wird, ist der dienstälteste wahlberechtigte Kardinal im derzeitigen Kardinalskollegium. Er hatte schon 2005 und 2013 nahm er an der Wahl von Benedikt XVI. und Franziskus teilgenommen.

Für die Wahl zum neuen Pontifex, die in der abgeriegelten Sixtinischen Kapelle im Vatikan abgehalten wird, ist die Zweidrittelmehrheit von 90 Stimmen erforderlich. Erfahrungsgemäß erreicht ein Kandidat diese Mehrheit nicht im ersten Wahlgang. Täglich sind vier Wahlgänge vorgesehen, zwei vormittags und zwei nachmittags. Wenn bis zum 34. Wahlgang kein Kardinal die erforderliche Mehrheit erhält, wird die Entscheidung in einer Stichwahl zwischen den Kandidaten mit den meisten Stimmen herbeigeführt.

In Rom wird ein Konklave von eher kurzer Dauer erwartet. Neben den offiziellen Treffen, namentlich in der Generalkongregation, gibt es viele informelle Zusammenkünfte im Vatikan und in Rom. Sie werden diskret in Nuntiaturen, Ordenshäusern, Priesterseminaren oder auch in Restaurants abgehalten. Teilnehmer sind Kardinäle, Bischöfe, Ordensleute und Diplomaten. Dabei bilden sich erste Fraktionen für das Konklave, die bestimmte Kandidaten unterstützen – Reformer oder Konservative, Europäer oder Amerikaner, Afrikaner oder Asiaten, Bischöfe von katholischen Zentren mit großer Tradition oder von der Peripherie der Weltkirche. Schon wenige Tage nach Beginn des Vorkonklaves werden im sogenannten Toto-Papa Favoriten für die Wahl gehandelt, Wetten auf den künftigen Papst werden abgeschlossen, einschlägige Tools der Künstlichen Intelligenz befragt. Seit Jahr und Tag gilt aber das italienische Wort „Chi entra papa nel conclave, ne esce cardinale“: Wer als mutmaßlicher Papst ins Konklave geht, kommt als gewöhnlicher Kardinal wieder heraus.