Großflächiger Stromausfall in Spanien und Portugal

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In weiten Teilen Spaniens und Portugals sowie in Teilen Frankreichs ist am Montag der Strom ausgefallen. Um 12.00 Uhr mittags kam es zu einem großflächigen Stromausfall, der noch immer Teile des Landes betreffen soll, heißt es in Medienberichten. Der spanische Stromnetzbetreiber Red Electrica teilte mit, er arbeite mit Energieunternehmen zusammen, um die Stromversorgung wiederherzustellen.

Teile der U-Bahn in Madrid seien evakuiert worden, berichteten Radiosender. Einige Passagiere sitzen aber auch in Zügen fest. Im Zentrum der spanischen Hauptstadt kam der Verkehr teils zum Erliegen, wie es weiter hieß. Es sei zu langen Staus gekommen, weil Ampeln ausgefallen seien. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez habe sich zur Zentrale von Red Electrica begeben, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

„Ein größeres europäisches Problem“

Auch das spanische Stromnetz-Überwachungsunternehmen E-Redes erklärte, man arbeite daran, die Verbindung schrittweise wiederherzustellen. „Dies ist ein größeres europäisches Problem“, hieß es weiter. Die portugiesische Polizei erklärte, im ganzen Land seien Ampeln betroffen. In Lissabon und Porto sei die U-Bahn geschlossen. Züge verkehrten nicht mehr. Krankenhäuser könnten auf Notstromaggregate zurückgreifen, müssten aber Operationen absagen.

Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, deuten mehrere Berichte darauf hin, dass die Ursache des Stromausfalls in einem Problem mit der Netzsynchronisierung zwischen Spanien und Frankreich lag. Spanische Behörden prüfen demnach auch, ob ein Cyber-Angriff zu der Störung geführt haben könnte. Wie es im „Bild“-Bericht weiter heißt, werden die Atomkraftwerke Spaniens vorübergehend abgestellt.

Der Stromausfall löste auch beim Tennis-Turnier in Madrid Chaos aus. Alle Partien der Männer und Frauen auf der gesamten Anlage sind am Montag für längere Zeit unterbrochen worden. „Wir haben überhaupt keinen Strom. Das System ist gestoppt, und alles muss pausieren“, sagte der Schiedsrichter Adel Nour bei der Partie zwischen Grigor Dimitrow aus Bulgarien und dem Briten Jacob Fearnley. Anschließend schickte er beide Spieler vorübergehend in die Umkleideräume. Die Seilkamera, die sogenannte Spidercam, war direkt über dem Centre Court hängen geblieben.

Betroffen von dem Stromausfall waren außerdem das elektronische Zählsystem der Schiedsrichter, aber auch das System zur Steuerung der beweglichen Kameras sowie das Electronic Line Calling System, auch als Hawk-Eye bekannt. Bei dem Masters-1000-Turnier gibt es keine Linienrichter, sondern es wird elektronisch überprüft, ob ein Ball im Feld ist oder nicht. Nach mehr als einer Stunde Unterbrechung war das Ende der technischen Probleme noch nicht abzusehen. Auch Verkaufsstände und Essensbuden auf der Anlage Caja Mágica waren auf einmal ohne Strom.