Sänger Eloy de Jon schießt gegen Schlagerkollegen

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“Alkohol ist nicht nur Spaß”

Sänger Eloy de Jon kritisiert Schlagerkollegen

29.04.2025 – 07:22 UhrLesedauer: 2 Min.

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Eloy de Jon: Der Sänger spricht über seinen alkoholkranken Vater. (Quelle: IMAGO/Daniel Lakomski/Jan Huebner)

Verharmlost Heino mit seinem Lied “Ein Gläschen am Morgen” Alkoholkonsum? Ein Schlagerkollege übt Kritik an dem Song – und blickt auf seine eigene Vergangenheit.

Heino besingt “Ein Gläschen am Morgen”, Vincent Gross und Olaf der Flipper meinen “Drinking wine, feeling finе”: Der Sänger Eloy de Jong findet alkoholverharmlosende Schlager problematisch. “Zwar sollte man Songs nicht zu ernst nehmen, aber Alkohol ist eben nicht nur Spaß”, sagte der frühere Boygroup-Star (Caught in the Act) dem Nachrichtenportal “Web.de”.

Er selbst habe als Kind die Schattenseiten erlebt, sein Vater sei Alkoholiker gewesen. “In meiner Jugendzeit musste ich erfahren, was Alkohol aus Menschen machen kann.”

De Jong betont jedoch, er wolle kein Spielverderber sein: “Ich verstehe, dass Menschen Spaß an Songs wie dem Duett von Vincent und Olaf haben. Und ich finde es auch toll für die beiden.” Dem Schweizer Vincent Gross, der auch schon Lieder über “Ouzo” und “Aperol Spritz” gesungen hat, habe er per WhatsApp gratuliert.

Darf Musik zum Konsumieren von Alkohol animieren, wie es Heinos Lied tut? Schließlich heißt es dort: “Ein kleines Gläschen, ein Gläschen am Morgen/Vertreibt alle Sorgen und tut mir so richtig gut […] Ja, das hätte ich am liebsten jeden Tag”.

De Jong meint: “Ich glaube, man muss da unterscheiden. Es gibt Lieder, die Freude und Urlaubsgefühle vermitteln. ‘Griechischer Wein’ von Udo Jürgens ist für mich so ein Song. Aber ich kenne auch die andere Seite von Alkohol.”

De Jong erläutert: “Ein Sprichwort lautet: ‘Was dich nicht umbringt, macht dich nur noch stärker!’ Und so ist es auch. Im Leben hat man immer zwei Möglichkeiten – entweder man bleibt ein Opfer oder man versucht, aus negativen Erlebnissen etwas Positives zu ziehen.”

Aus der Krankheit seines Vaters habe er etwas gelernt: “Damit meine ich nicht, dass ich heute überhaupt keinen Alkohol trinke. Mir ist früh klar geworden, dass ich nicht so leben möchte, wie es mein Vater damals gemacht hat. Mir ist wichtig, nicht von einer Droge abhängig zu sein.”