Forscher warnen vor höherem Diabetesrisiko

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Emulgatoren, Süßstoffe, Farbstoffe: Sie stecken in vielen beliebten Fertigprodukten. Regelmäßig viele dieser Zusatzstoffe zu konsumieren, könnte die Gesundheit belasten.

Immer mehr Menschen greifen regelmäßig zu Fast Food oder Fertigprodukten. Diese machen die Essensplanung leichter und schneller. Allerdings enthalten die Produkte häufig eine Menge verschiedener Lebensmittelzusatzstoffe, wie Konservierungsmittel, Emulgatoren, Süßstoffe und Farbstoffe, welche die Haltbarkeit verlängern und Textur, Farbe und Geschmack verbessern sollen.

Eine neue Studie aus Frankreich hat nun herausgefunden, dass bestimmte Kombinationen dieser Zusatzstoffe das Risiko für eine spätere Diabetes-Erkrankung erhöhen könnten. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift “PLOS Medicine” veröffentlicht.

Für die Studie analysierte das Team um Mathilde Touvier von der Université Sorbonne in Paris die Ernährungsgewohnheiten von über 100.000 Erwachsenen. Die Daten stammen aus der NutriNet-Santé-Studie, in der die Probanden seit 2009 regelmäßig Auskunft über ihre Ernährung und ihren Gesundheitszustand geben.

Aus den Ernährungsgewohnheiten der Probanden ergaben sich für die Forschenden fünf typische Zusatzstoff-Mischungen. Anschließend verglichen sie diese Zusatzstoff-Kombinationen mit den Erkrankungen der Probanden.

Das Ergebnis: Bei zwei Zusatzstoff-Mischungen fanden die Forschenden einen Zusammenhang mit einem später auftretendem Typ-2-Diabetes:

Bei den übrigen drei Mischungen zeigte sich keine Verbindung zu einem erhöhten Diabetesrisiko.

Die Studie liefert keine endgültigen Beweise dafür, dass die speziellen Zusatzstoff-Kombinationen tatsächlich Diabetes auslösen – das betonen auch die Forschenden selbst. Doch sie zeigt, dass es nicht nur notwendig ist, einzelne Zusatzstoffe auf ihre schädliche Wirkung zu untersuchen, sondern auch typische Kombinationen zu berücksichtigen. Denn die Zusatzstoffe könnten möglicherweise ihre Wirkung im Körper gegenseitig verstärken.

Dr. Nerys Astbury, Professor für Ernährung und Übergewicht an der Universität Oxford, hält die Studie für wichtig. “Sie ergänzt die wachsende Zahl von Belegen für einen Zusammenhang zwischen erhöhtem Konsum gängiger Lebensmittelzusatzstoffe und negativen gesundheitlichen Folgen”, sagte er dem Science Media Center. Weitere Forschung sei allerdings erforderlich, um sicher festzustellen, ob die Zusatzstoffe wirklich verantwortlich für das höhere Diabetesrisiko sind und nicht doch andere Faktoren dahinterstecken.