Klare Ansage von Polzin – “Wettkämpfen” gegen Darmstadt

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Newsblog zum Hamburger SV

HSV unter Druck: Das fordert Polzin jetzt von seiner Mannschaft

Aktualisiert am 01.05.2025 – 18:37 UhrLesedauer: 26 Min.

HSV-Trainer Merlin Polzin: Er soll nach einem Medienbericht nur im Amt bleiben, wenn er den Aufstieg schafft.Vergrößern des Bildes

HSV-Trainer Merlin Polzin: Er möchte sich im Aufstiegsendspurt nicht von Kritik beirren lassen. (Quelle: IMAGO/Michael Taeger)

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Der Hamburger SV steht im Saisonendspurt der 2. Fußball-Bundesliga unter wachsendem Druck – und will mit einem Sieg in Darmstadt den Weg zurück in die Erfolgsspur finden. Nach drei Partien ohne Sieg und verunsicherten Auftritten, zuletzt beim 1:2 gegen den Karlsruher SC, will Interimscoach Merlin Polzin ein Zeichen setzen: “Wir müssen wettkämpfen”, sagte er und betonte, dass man sich von äußerer Kritik nicht beirren lassen werde. Sportvorstand Stefan Kuntz, der am Montag vor der Mannschaft sprach, bezeichnete die aktuelle Phase als “eine ganz normale Herausforderung” im Berufsleben.

Vor dem Duell am Samstag (13 Uhr) kann Polzin voraussichtlich wieder auf Verteidiger Miro Muheim zurückgreifen, der nach einem Muskelfaserriss brennt, wieder in die Startelf zu rücken. Die Partie am Böllenfalltor gilt für den HSV als gutes Pflaster: In allen bisherigen zehn Spielen dort punkteten die Hamburger. Trotz Nervenflattern sieht Polzin sein Team mit drei Punkten Vorsprung auf Verfolger Magdeburg in einer “richtig guten Position”.

Der Hamburger SV hofft im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga auf die Rückkehr von Abwehrspieler Miro Muheim. Drei Wochen nach seinem Muskelfaserriss in der Wade stand der Schweizer Nationalspieler am Mittwoch erstmals wieder mit dem Team auf dem Trainingsplatz.

Seit dem Ausfall des 26-Jährigen blieb der HSV sieglos. Gegen Braunschweig (2:4), Schalke (2:2) und Karlsruhe (1:2) holte die Mannschaft nur einen Punkt. Am Samstag (13.00 Uhr/Sky) bei Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 könnte Muheim wieder im Kader stehen.

Der HSV stellt die Weichen für das Saisonfinale der Zweiten Liga – und denkt offenbar auch an den Fall eines verpassten Aufstiegs. Sollte Merlin Polzin den Sprung in die Bundesliga mit der Mannschaft nicht schaffen, steht der 34-Jährige laut “Sport Bild” vor dem Aus als Cheftrainer.

Als möglicher Nachfolger gilt Lukas Kwasniok vom SC Paderborn. Der 43-Jährige, der die Ostwestfalen nach Saisonende trotz Vertrags bis 2026 verlässt, steht schon länger auf der Liste der Hamburger. Bereits im vergangenen Winter war der HSV an einer Verpflichtung interessiert, der Wechsel scheiterte aber an der Ablösesumme: Eine Million Euro hatte Paderborn Medienberichten zufolge verlangt.

In diesem Sommer wäre Kwasniok wohl günstiger zu haben. Laut dem Magazin wäre eine Ablöse im “hohen sechsstelligen Bereich” fällig.

Nach dem dritten sieglosen Spiel in Serie geht beim HSV die Angst vor dem erneuten Scheitern im Aufstiegsrennen um. Doch Vorstandsboss Stefan Kuntz will von Aktionismus bei den Hamburgern nichts wissen. “Wir gehen das so normal wie möglich an. Das ist eine ganz normale Herausforderung, die jedem Menschen im Berufsleben jeden Tag entgegenstehen kann”, sagte Kuntz am Montag in einer Medienrunde nach dem Training.

Am Sonntag hatte der HSV gegen den Karlsruher SC mit 1:2 verloren, vor allem in der zweiten Halbzeit wirkten die Spieler phasenweise wie gelähmt. Hamburg hat drei Spieltage vor dem Saisonende als Tabellenzweiter immer noch drei Punkte Vorsprung auf den 1. FC Magdeburg auf Platz drei und verfügt zudem über das deutlich bessere Torverhältnis.

Auch deshalb planen die Verantwortlichen kein Kurztrainingslager oder andere besondere Maßahmen. “Was mir ganz wichtig ist: Wir sind keine Opfer, sondern wir sind diejenigen, die das Heft des Handelns in der Hand haben. Das muss der Maßstab sein”, sagte Kuntz. “Wenn wir nach den nächsten drei Spielen in den Spiegel gucken, dann muss uns das Spiegelbild sagen, dass wir uns den Arsch aufgerissen und alles gegeben haben.”

Auch Trainer Merlin Polzin erhält Rückendeckung. “Die Trainer sind top in der Analyse, ich habe kaum etwas Besseres gesehen”, sagte Kuntz. Am Samstag ist der HSV beim SV Darmstadt 98 zu Gast.

Seit drei Spielen wartet der HSV auf einen Sieg. Im Volkspark wächst langsam die Unruhe. Doch der Klub ist weiterhin auf Aufstiegskurs – und sollte die Ruhe bewahren. Ein Schnellschuss wie eine Trainerentlassung wäre das falsche Signal, kommentiert t-online-Redakteur Florian Boldt. Welchen Rat er für den HSV und Sportvorstand Stefan Kuntz hat, lesen Sie hier.