Panikattacken, wenn man sie fordert

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“Panikattacken, wenn man sie fordert”

Boris Becker kritisiert junge Generation scharf


Aktualisiert am 02.05.2025 – 18:06 UhrLesedauer: 2 Min.

Boris Becker: Dem ehemaligen deutschen Tennisspieler fehlt die Resilienz bei der jüngeren Generation.Vergrößern des Bildes

Boris Becker: Dem ehemaligen deutschen Tennisspieler fehlt die Resilienz bei der jüngeren Generation. (Quelle: IMAGO/David Canales / SOPA Images)

Der deutsche Tennissport hat aktuell keine Topspielerin bei den Damen und ist bei den Herren abhängig von Zverev. Dass wenig nachkommt, hat für Boris Becker einen Grund.

Tennislegende Boris Becker hält den deutschen Nachwuchs für nicht widerstandsfähig genug. Dem “Spiegel” sagte Becker: “Ich habe die Erfahrung gemacht mit der Generation von um die 20-Jährigen: Denen ist vieles zu anstrengend, zu schwierig. Die kommen mit dem Druck nicht klar. Sie haben Panikattacken, wenn man sie fordert.”

Der dreifache Wimbledon-Sieger sieht, dass “jüngere Spielerinnen und Spieler Work-Life-Balance leben wollen. Alles ganz gemütlich, alles ganz nett.” Ihnen fehle aber die Resilienz.

Eine Behauptung, die auch außerhalb des Tennissports immer wieder aufgestellt wird. Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt sagte beispielsweise Ende 2023 der “Gala”: “Mittlerweile sind die anderen Nationen einfach besser als wir, gerade im Eiskunstlauf. Da sind wir in Deutschland leider auf Provinzniveau angekommen, muss ich traurigerweise so sagen. Allgemein scheint es sich gesellschaftlich durchzusetzen, bloß nicht zu viel Leistung zu bringen.”

Boris Becker verteidigt mit seinen Aussagen auch Barbara Rittner. Die Ex-Bundestrainerin der Damen musste Anfang 2024 den DTB (Deutscher Tennis Bund) verlassen. Wohl auch, weil es Kritik von jüngeren Spielerinnen an ihrer anspruchsvollen Art gab.

“Ich bin jemand, der sich nicht verbiegen lässt. Ich glaube, dass man nur mit harter Arbeit und dem Verlassen der Komfortzone erfolgreich sein kann. Das wollen nicht alle, aber es gibt natürlich einige, die mitziehen. Es werden aber weniger Talente, die das wollen”, hatte Rittner daraufhin dem RBB gesagt.

Becker springt ihr nun zur Seite: “Wenn es jetzt die Nummer eins oder Nummer fünf der Welt wäre, die sich beschwert, dann würde ich denken, okay, sie weiß, wie es geht. Aber wenn sich die Nummer 90 beschwert oder die Nummer 129, dann verstehe ich es nicht.”