3i installiert zweiten globalen Branchenchef in Frankfurt

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Das britische Private-Equity-Haus 3i installiert nach F.A.Z.-Informationen einen zweiten seiner vier Branchenleiter in Frankfurt: Er holt vom Wettbewerber Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) als Partner Malte Fehn, der künftig den Sektor „Industrial“ (Industrie) leiten soll. Einem allgemeinen Trend folgend organisiert sich 3i seit vergangenem Jahr immer mehr nach Branchen statt nach Regionen – und stellte Anfang April auch formell auf dieses Modell um. Demnach gibt es nun global vier Sektoren: neben Industrie noch „Consumer and Private Label“ (Verbrauchernahes Geschäft), „Healthcare“ (Gesundheit) und „Services & Software“ (Dienstleistungen und Software).

Den Bereich „Dienstleistungen und Software“ führt – ebenfalls von Frankfurt aus – André Perwas, der vom Konkurrenten Capvis zu 3i zurückgekehrt ist. Er ist de facto auch neuer Deutschlandchef und folgte damit Ulf von Haacke, der sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hatte und Ende März nach 24 Jahren in der Gesellschaft ausschied. Die beiden anderen globalen Sektoren – Gesundheit und Verbrauchernahes Geschäft – werden von Managern in New York beziehungsweise Amsterdam geleitet.

Personelle Neuaufstellung

In Frankfurt arbeiten außer Perwas als Partner der jüngst beförderte Michael Specht sowie Peter Wirtz, der früher Ko-Deutschlandchef neben von Haacke war und 2019 in den globalen 3i-Vorstand aufrückte. Er trägt denn auch den Titel eines „Senior Partner“.

Fehn verantwortet bei DBAG vier Portfoliobeteiligungen: einen Softwareentwickler, einen Heizungs- und Lüftungstechnikanbieter und zwei Unternehmen, die mit Brandschutz zu tun haben. 3i und DBAG lehnten am Freitag auf Anfrage eine Stellungnahme zu der Personalie ab. DBAG hat unter seinem jetzigen Vorstand die Branchenorientierung verschoben: Während der Investor traditionell mit Maschinen- und Anlagenbau, Autozulieferern und Industriedienstleistungen assoziiert wird, hat sich der Schwerpunkt hin zu mehr Technologie und weniger kapitalintensivem Geschäft gewandelt, wie Vorstandssprecher Tom Alzin und Vorstandsmitglied Jannick Hunecke kürzlich im Gespräch mit der F.A.Z. erläuterten.