Rund fünf Stunden lang konnten am Vormittag in vielen Apotheken in Deutschland keine E-Rezepte eingelöst werden. Von der Störung betroffen waren Arztpraxen und Apotheken, deren Systeme von der CompuGroup Medical Deutschland betrieben werden. Auch das Einlesen der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) war zeitweise nicht möglich. Wie eine Sprecherin der Nationalen Agentur für Digitale Medizin (Gematik) ZEIT ONLINE bestätigte, ist die Störung inzwischen behoben, die Systeme stehen demnach wieder voll zur Verfügung.
Auch der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) liegen keine Meldungen über Störungen mehr vor, bestätigte ein Sprecher ZEIT ONLINE. Die Gematik, die für die Funktion der digitalen Anwendungen im deutschen Gesundheitswesen verantwortlich ist, hatte bereits gegen 13.45 Uhr Entwarnung gegeben.
Nur Praxen und Apotheken mit CompuGroup-Medical-Systemen betroffen
Demnach trat die Störung nicht flächendeckend auf, da nicht überall Systeme der CompuGroup Medical im Einsatz sind. Zudem sei das Einlösen von Rezepten per App oder über einen Papierausdruck jederzeit möglich gewesen. Privatpatienten, die ihre Rezepte weiterhin auf Papier erhalten, seien somit ohnehin nicht betroffen gewesen.
Details dazu, wie es zu der Störung gekommen ist, wurden zunächst nicht mitgeteilt. Offiziell hieß es lediglich, es sei zu Einschränkungen im Versichertenstammdatenmanagement (VSDM) gekommen. Grundsätzlich gelten die E-Rezept-Systeme nicht als störanfällig. Laut Gematik gehöre das Einlösen von E-Rezepten wenige Monate nach der verpflichtenden Einführung schon zum Alltag der meisten Patientinnen und Patienten – wenngleich während der Startphase längst nicht immer alles funktionierte. Zu größeren Ausfällen des Systems ist es laut Gematik seit drei Jahren nicht gekommen.
Sollte es dennoch wieder einmal zu einer ähnlichen Störung kommen, raten die Apothekerverbände dazu, vorübergehend wieder zum Ausdruck des E-Rezept-Tokens überzugehen. Diese könnten in jedem Fall eingelöst werden. So war es auch in diesem Fall.