Trauriger Vorfall in Polen
Fußballtrainer berichtet von Attacke auf Ehefrau und Kind
04.05.2025 – 07:50 UhrLesedauer: 2 Min.

Mariusz Misiura feierte am Freitagabend einen wichtigen Sieg mit seinem polnischen Klub Wisła Płock. Im Anschluss nutzte er die Aufmerksamkeit für ein anderes Thema.
Der polnische Zweitligist Wisła Płock hat am Freitagabend einen wichtigen Heimsieg gegen Wisła Krakau eingefahren. Mit 3:1 gewann das Team von Trainer Mariusz Misiura und verkürzte den Rückstand auf die Aufstiegsränge. Doch nach dem Spiel hatte Misiura ein anderes Thema im Kopf.
Der 43-Jährige begann die Pressekonferenz mit einem Statement. “Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich mit einem Vorfall beginne, der sich gestern ereignet hat und nichts mit Fußball zu tun hat”, sagte er. Während eines Spaziergangs sei seine Frau beschimpft und bedrängt worden – mitten in Płock. Misiura zeigte sich emotional bewegt: “Seit gestern bin ich sehr emotional, und als wir die Hymne gesungen haben, habe ich an unser Land gedacht. Lasst uns als Fußballgemeinschaft nicht zulassen, dass wir uns spalten.”
Misiuras Frau stammt aus Kenia, weshalb er hinter dem Angriff eine rassistische Ursache sieht. Im Verlauf der Pressekonferenz schilderte der 40-Jährige weitere Details. Zwei bis drei Jugendliche im Alter von etwa zehn bis sechzehn Jahren hätten seine Frau verbal attackiert, sie verfolgt und ihr den Weg abgeschnitten. “Zum Glück kam es zu nichts Schlimmerem”, sagte Misiura. Der Vorfall mache ihn traurig – auch, weil er in zwölf Jahren im Ausland nie ähnliches erlebt habe: “Ich habe in China, Spanien und Deutschland gelebt und nie einen rassistischen Angriff erlebt.”
Trotz der schmerzhaften Erfahrung habe er am Abend auch Zuspruch erfahren. Der Angriff ist kein Einzelfall. Erst vor wenigen Wochen war der ehemalige Odra-Opole-Profi Lukas Klemenz auf der Tribüne Opfer rassistischer Beschimpfungen und körperlicher Gewalt geworden. Ein Verdächtiger wurde in dem Fall festgenommen, ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft.