FC Bayern richtet alles auf ihn aus – geht das schief?

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Es ist kaum zu glauben: Der FC Bayern jagt Thomas Müller vom Hof und haut auf der Geschäftsstelle die Kostenbremse rein, um letztlich irgendwie 250 Mio. Euro für einen 22-Jährigen aufzubringen und dann sogar das System auf ihn auszurichten. Was kommt als Nächstes? Wird der Verein oder das Stadion nach Wirtz benannt? Oder gleich die ganze Stadt?

Seit 2009 steht der FC Bayern überwiegend für das nun schon traditionelle 4-2-3-1-System von Louis van Gaal. Das jetzt für einen neuen Spieler zu verändern, wäre ein krasser Fehler. Zwei Spielmacher? Was für ein Quatsch!

Und dann erst die Sparmaßnahmen. Was für ein verheerendes Signal! Wer so handelt, hat den Bezug zur eigenen Identität längst verloren. Der Verein, der einst für “Mia san mia” und ein familiäres Miteinander stand, wird so zu einer Transfermaschine. Gehälter kürzen, Inflation ignorieren, neue Jobs streichen – und dann gleichzeitig so einen Deal eintüten? Geht’s noch?

Natürlich braucht Bayern große Spieler. Aber der Preis dafür darf nicht sein, die eigenen Leute im Regen stehenzulassen. Die Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle sind das Rückgrat des Klubs. Ohne ihre Arbeit laufen keine Verträge, keine Events, keine Medienarbeit. Sie stehen für die Werte, die Bayern einst so groß gemacht haben. Und genau diese Werte opfert der Verein laut “Bild” jetzt auf dem Altar des schnellen Erfolgs.

Wer glaubt, dass Wirtz allein Bayern retten kann, der irrt. Und was soll erst passieren, wenn der zwar kommt, aber sich dann verletzt?

Stabilität wächst von innen heraus – und wer intern Vertrauen zerstört, zahlt irgendwann auch auf dem Rasen den Preis. Der Kurswechsel bei Bayern? Ein Armutszeugnis. Und am Ende wird der Klub womöglich nicht nur seine Seele verlieren – sondern womöglich auch seine Vormachtstellung in Deutschland.