Bundesliga: Gladbach-Boss Virkus kritisiert eigene Fans: “Das erzürnt mich”

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Nach wilder Partie

Gladbach-Boss schießt gegen eigene Fans: “Das erzürnt mich”

04.05.2025 – 12:12 UhrLesedauer: 2 Min.

Roland Virkus: Er ist seit 2022 Geschäftsführer Sport in Gladbach.Vergrößern des Bildes

Roland Virkus: Er ist seit 2022 Geschäftsführer Sport in Gladbach. (Quelle: Ralf Treese/DeFodi Images/imago-images-bilder)

Eine wilde Partie gegen Hoffenheim kostete Gladbach die Chance auf Europa. Die Fans reagierten verstimmt und erzürnten damit wiederum ihren Klub-Boss.

Die Pfiffe der Fans waren bereits eine Weile verhallt, doch Roland Virkus ging der Ärger der Gladbacher Zuschauer nicht aus dem Kopf. “Das erzürnt mich”, schimpfte der Geschäftsführer in den Katakomben des Borussia-Parks über die Reaktion des Publikums auf den späten Ausgleich in der Nachspielzeit gegen die TSG Hoffenheim: “Du hast das Gefühl gehabt, die Jungs sind tot, aber sie haben alles gegeben, um das 4:4 zu machen – und keine Sau freut sich. Das habe ich nicht verstanden.”

Tatsächlich lieferte die Borussia erneut ein wildes Spiel – aber keinen Grund für Euphorie. Das 4:4 (2:1) gegen den Tabellen-15. bedeutete das fünfte sieglose Spiel in Folge. Zwei Führungen gaben die Gladbacher aus der Hand, dazu geriet die letzte Chance auf das internationale Geschäft endgültig außer Reichweite. Die Enttäuschung war auf und neben dem Platz spürbar.

“Es ist gerade der Wurm drin”, erklärte Rocco Reitz bei Sky. Der Mittelfeldspieler, der selbst traf, sprach von einer emotionalen Achterbahnfahrt. Hoffenheims Tim Kleindienst, Torschütze zum späten Ausgleich, kritisierte die eigene Abwehrleistung deutlich: “Das geht nicht, so viele Tore kannst du gar nicht schießen.”

Die Gladbacher bleiben sich im Saisonendspurt treu: Viele Tore, keine Siege. Neun Treffer gelangen der Offensive in den vergangenen drei Spielen, doch die Defensive kassierte elf Gegentore. Licht und Schatten wechseln sich ab – ein Sinnbild dafür war am Samstag Fabio Chiarodia. Der 19-Jährige traf in der 5. Minute erstmals in der Bundesliga, nachdem er in der Vorwoche in Kiel (3:4) noch einen schweren Patzer produziert hatte.

Trainer Gerardo Seoane fasste das Spiel so zusammen: Selten habe er eine Partie erlebt, in der “beide Mannschaften gefühlt eine Niederlage einfahren”. Während seine Mannschaft ihre gute Ausgangsposition im Kampf um die Topplätze verspielt hat, wartet die TSG weiter auf den sicheren Klassenerhalt. Fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hat Hoffenheim noch – am Freitag in Wolfsburg könnte das Team alles klarmachen.