Bezahlkarte für Flüchtlinge in der Wetterau noch ohne Abnehmer

9

Der Wetteraukreis hat die Bezahlkarte für Flüchtlinge zu Monatsbeginn eingeführt, aber bisher noch kein einziges Mal ausgeben können. Dies liegt, anders als zum Beispiel in Frankfurt, nicht an der für die Verwaltung der grünen und mit einem Chip versehenen Plastikkarte notwendigen Software. Vielmehr hat das Land dem Kreis in den vergangenen Wochen keinen Schutzsuchenden zugewiesen, der eine Bezahlkarte erhalten könnte, wie eine Kreissprecherin der F.A.Z. sagte.

Nach ihren Worten sind in der Wetterau zuletzt vor allem weitere Ukra­iner eingetroffen, aber auch Flüchtlinge ohne Pass oder Ausweis und solche, die in einem Haushalt von Verwandten oder Freunden unterkommen und leben können. Für solche Menschen sei die Bezahlkarte nicht gedacht. Gleiches gelte für schon anerkannte Flüchtlinge und unbegleitete Schutzsuchende, die noch keine 18 Jahre alt sind.

Es hakt noch an der Technik

Dagegen sollen außer neu zugewiesenen Flüchtlingen auch die schon hier lebenden Geflüchteten mit Anspruch nach dem Asylbewerberleistungsgesetz die Karte erhalten. Weil es aber noch an der Technik hakt, wird dies erst nach und nach geschehen, wie der Kreis vor einem Monat mitgeteilt hatte.

Die Bezahlkarte wird wie eine herkömmliche Debit-Karte genutzt, nur können die Inhaber im Monat nicht mehr als 50 Euro in bar abheben. Ausnahmen sind möglich. In der Regel können alleinstehende Asylbewerber mit der Karte alles in allem über etwa 440 Euro monatlich verfügen.

Wie die Sprecherin weiter sagte, weist das Land dem Wetteraukreis derzeit etwa zehn Flüchtlinge in der Woche zu. Vor anderthalb Jahren waren es zeitweise siebenmal so viele. Im vergangenen Quartal musste der Kreis so gut wie keine Menschen aufnehmen. Dies war eine Folge der Nachmeldung von Ukrainern, die sich zwischenzeitlich im Kreisgebiet angesiedelt hatten. In der Folge hatte der Kreis mehr Flüchtlinge neu aufgenommen als notwendig.