Statistik für 2024: In Bayern schlugen die meisten Blitze ein

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Stand: 05.05.2025 10:56 Uhr

Jeder vierte Blitz in Deutschland schlug 2024 in Bayern ein – und auch die Blitzhauptstadt befindet sich dort. Insgesamt ist die Zahl der Blitze gestiegen, bleibt im langfristigen Vergleich aber niedrig.

Im vergangenen Jahr hat in Deutschland insgesamt 209.619 Mal der Blitz eingeschlagen. Der neue Blitzatlas des Informationsdienstleisters Aldis/Blids zeigt: Mit einem Einschlag durchschnittlich alle zweieinhalb Minuten ist die Zahl der Blitze um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Im langfristigen Vergleich blieb die Zahl damit aber trotzdem niedrig. Vor zehn Jahren wurden von Aldis/Blids 325.000 Blitze registriert, 2007 waren es sogar 573.000.

Viele Blitze in feuchten Sommern

In Bayern schlug im Jahr 2024 mit 56.664 registrierten Ereignissen am häufigsten der Blitz ein – das entspricht etwa einem Viertel aller Einschläge. Auch die deutsche “Blitzhauptstadt” liegt in Oberbayern: Wie im Vorjahr war es Rosenheim, dieses Mal mit 2,98 Blitzen pro Quadratkilometer. Die höchste Blitzdichte unter den Bundesländern weist aber Hamburg auf – dafür reichten im Stadtstaat allerdings schon 702 Einschläge.

Bayerns erster Platz ist nicht nur mit der Größe des Bundeslandes begründet. Viele Gewitter ballten sich im Süden nahe der Alpen. Das zeigen auch die weiteren Plätze der Landkreise und Städte mit den höchsten Blitzdichten: Platz zwei bis zwölf gehen an Orte im Süden Bayerns – von Miesbach mit 2,29 Blitzen pro Quadratkilometer über Kempten bis Landsberg am Lech mit 1,55. Aber auch der blitzärmste Landkreis fiel mit einer Dichte von 0,11 auf das bayrische Bayreuth.

Hohe Blitzdichten im Ammerland und Cloppenburg

Außerhalb Bayerns gab es die höchste Blitzdichten in Niedersachsen: Das Ammerland und Cloppenburg belegten die Plätze 13 und 15. Bei den Großstädten hingegen lag Frankfurt am Main mit einer Dichte von 1,32 vorn. München verbuchte eine Dichte von 1,16 und lag damit auf Platz eins der Millionenstädte, gefolgt von Hamburg, Köln und Berlin.

Wie häufig Blitze entstehen, hängt stark vom Wetter ab. Wärme und Feuchtigkeit machen sie wahrscheinlicher, weswegen sie vor allem im Sommer auftreten, in besonders trockenen Jahren aber tendenziell seltener sind. Das zeigt auch der Blitzatlas 2024: Der blitzreichste Monat war der Juni, der blitzreichste Tag der 27. Juni mit etwa 16.000 Einschlägen.

Jeder Blitz wird nur einmal gezählt

Die von Aldis/Blids erhobenen Zahlen unterscheiden sich von anderen Blitzstatistiken, die daher teilweise zu deutlich anderen Ergebnissen kommen. In der hier genannten Statistik zählen nur Erdblitze – also Einschläge und keine Entladungen in den Wolken – und jeder Blitz nur einmal. Diese Zählweise nach Blitzen statt nach Entladungen wurde von Aldis/Blids für den Blitzatlas 2024 umgestellt – und verringert die Gesamtzahlen auch für vorherige Statistiken um etwa 50 Prozent.

Häufig kommt es vor, dass durch einen Blitzkanal in kürzester Zeit mehrere Entladungen fließen. Für Beobachter sieht das wie ein Flackern des Blitzes aus. Wurden in früheren Statistiken dabei teils mehrere Blitze gezählt, ist es jetzt nur noch einer.