Weltkriegsgedenken in London: Charles salutiert der Ukraine

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In Großbritannien haben die Feiern zum 80. Jahrestag des Sieges über das nationalsozialistische Deutschland mit einer Beistandsgeste an die Ukraine begonnen. In der Militärparade, die am Montag vom Parlament zum Buckingham Palace zog, marschierte ein Kontingent der ukrainischen Armee mit ihrer Nationalflagge unter dem Jubel der Schaulustigen. Die ukrainischen Soldaten zog im sowjetischen Paradeschritt an der Ehrentribüne vorbei, auf der König Charles III. salutierte und Mitglieder der britischen Regierung um Premierminister Keir Starmer versammelt waren.

Der Auftakt zu einer Gedenkwoche, die durch Straßenfeste, Totengedenken und einen Dankgottesdienst am Donnerstag in der Westminster Abbey geprägt wird, schloss keine weitere protokollarische Repräsentanz der Alliierten im Zweiten Weltkrieg ein; weder amerikanische noch russische Militärs oder Politiker waren geladen. Starmer würdigte „die selbstlose Hingabe“ jener, die das Land im Zweiten Weltkrieg verteidigten; ihr Opfer sei eine Schuld, „die niemals vollständig zurückgezahlt“ werden könne. Das Ende des Krieges in Europa sei „ein endgültiger Sieg gegen die vereinten Kräfte des Hasses, der Tyrannei und des Bösen“.

Das Gedenken war auch begleitet von aktuellen politischen Ankündigungen: Verteidigungsminister John Healey erklärte am Montag, umgerechnet rund 60 Millionen Euro sollten in einen neuen Dienst für Berufs- und Zeitsoldaten fließen, der sie bei Berufsausbildung, Arbeits- und Wohnungssuche unterstützt.

Healey war in den vergangenen Monaten die treibende Kraft für den Abschluss eines neuen militärischen Kooperationsabkommens zwischen London und Berlin, welches die Zusammenarbeit bei Waffenentwicklung, Übung und Ausbildung zwischen Bundeswehr und britischen Streitkräften verstärkt. Die Parade endete am Montag mit dem Flug von Militärflugzeugen über dem Buckingham Palast, angeführt von einem Lancaster-Bomber aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.