“Affront”? Das sagt Campus-Boss Weinzierl zu Bischof-Transfer

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Die Verpflichtung von Tom Bischof soll beim FC Bayern vereinsintern als “Affront” gewertet werden. Bei t-online äußert sich jetzt Campus-Boss Markus Weinzierl dazu.

Er ist noch gar nicht da – und doch löst Sommerneuzugang Tom Bischof bereits jetzt großen Wirbel beim FC Bayern aus. Warum? Die Verpflichtung des 19 Jahre alten Shootingstars, der nach dieser Bundesligasaison im Juni von der TSG Hoffenheim nach München kommt, soll vereinsintern nicht in allen Abteilungen uneingeschränkt positiv aufgenommen worden sein.

Mehr noch: Wie der “Kicker” zuletzt berichtete, soll der Transfer insbesondere an Bayerns Nachwuchs-Campus, wie es heißt, gar als “Affront” gewertet worden sein – weil er die Konkurrenz für die eigenen Toptalente wie Gabriel Vidović, Paul Wanner, Arijon Ibrahimović, Javier Fernández, Felipe Chávez oder Guido Della Rovere erhöht und deren Weg in die Profimannschaft zwangsläufig erschwert.

Alle genannten Spieler bringen nämlich ein ähnliches Profil wie Bischof mit, der bevorzugt im zentralen Mittelfeld spielt und über große Qualität in der Offensive verfügt. Mit sechs Toren und drei Vorlagen stellte er die in 39 Pflichtspielen für Hoffenheim in dieser Saison bereits eindrucksvoll unter Beweis.

Wie wird der Bischof-Transfer nun also wirklich am Campus gesehen? Wird mit ihm anderen Talenten tatsächlich der Weg verbaut? Genau das fragte t-online bei einer Medienrunde mit Markus Weinzierl, dem neuen sportlichen Leiter am Campus nach.

“Bei Bayern gibt es immer Konkurrenz. Wie die Konkurrenz für unsere Campus-Spieler zustande kommt, ist zweitrangig. Bayern hat mit Bischof einen Spieler geholt, der mit Sicherheit hochtalentiert ist”, sagte Weinzierl. “Aber sie (die Verantwortlichen der Profi-Abteilung; Anm. d. Red.) wissen sehr genau, dass auch am Campus sehr viele hochtalentierte Spieler sind.”

Und weiter: “Es geht darum, wer sich durchsetzen kann. Und da werden unsere Spieler in Konkurrenz gehen wie mit allen anderen Spielern auch. Da werden sie verglichen. Da wollen sie hin und da müssen sie eben im richtigen Moment gut sein oder vielleicht einen Tick besser – wie Aleksandar Pavlović.” Der 21-Jährige hatte es in der vergangenen Saison unter Ex-Bayern-Trainer Thomas Tuchel zu den Profis geschafft. Unter Tuchels Nachfolger Vincent Kompany gehört er nun ebenfalls fest zur Stammelf. Und auch in der Nationalelf ist er bei Bundestrainer Julian Nagelsmann auf dem besten Weg dorthin.

“Er ist wirklich ein großes Beispiel für den Campus, wie es funktionieren kann, auch bei Bayern München”, sagte Weinzierl. “Obwohl das natürlich eine Riesenaufgabe ist und viel schwerer als bei anderen Bundesligisten, oben anzukommen.” Das gilt im Übrigen zweifellos auch für Neuzugang Bischof. Einen kleinen Vorgeschmack darauf, was es bedeutet, zum Rekordmeister zu wechseln, hat er mit den entsprechenden Reaktionen darauf nun bereits bekommen. Bei der Klub-WM soll Bischof bereits für die Bayern spielen. Damit hat er direkt die Möglichkeit, seine Antwort darauf auf dem Platz zu geben.