Was hilft – und wie läuft die Therapie ab?

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Wer an einer Sucht erkrankt ist, braucht dringend Hilfe. Wie läuft die Behandlung ab? Und lässt sich eine Drogensucht auch ohne Therapie bekämpfen?

Obwohl Abhängigkeit heute als psychische Erkrankung gilt, haben suchtkranke Menschen häufig mit Stigmatisierung zu kämpfen: Viele sehen sie als charakterschwach und undiszipliniert. Manche verurteilen sie gar als verantwortungslos, asozial oder egoistisch, weil sie ihren gesellschaftlichen und familiären Verpflichtungen nicht mehr nachkommen.

Solche Zuschreibungen werden den Betroffenen und ihrem seelischen Leid aber nicht gerecht. Sie tragen auch nicht zur Lösung des Problems bei, im Gegenteil: Vorwürfe verstärken die Scham- und Schuldgefühle, unter denen viele Erkrankte ohnehin schon leiden, und die es ihnen erschweren, sich Hilfe zu suchen.

Und Hilfe ist von entscheidender Bedeutung, wenn eine suchtkranke Person von einer Droge loskommen möchte. Im Artikel erfahren Sie, ab wann ein Mensch als suchtkrank gilt, wo er dann professionelle Unterstützung findet und warum es ohne diese kaum möglich ist, die Krankheit zu bekämpfen.

Drogensucht ist ein gebräuchlicher Begriff für die Abhängigkeit von einem Rauschmittel, allerdings kein offizieller Krankheitsbegriff.

Fachleute orientieren sich bei der Diagnostik einer Drogensucht an offiziellen Definitionen, die den beiden in der Medizin und Psychotherapie gängigen Diagnosehandbüchern entstammen:

  • der von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebenen Klassifikation der Krankheiten, auf Englisch International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems, kurz ICD-10 (bzw. ICD-11 in der neueren Fassung)
  • dem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5) der American Psychiatric Association (APA).

Darin ist nicht direkt von einer Drogensucht die Rede. Stattdessen unterscheidet das ICD-10 zwischen schädlichem Gebrauch und einem Abhängigkeitssyndrom. Schädlicher Gebrauch bedeutet: Die betroffene Person nimmt immer wieder so viel von einem Suchtmittel zu sich, dass der Konsum ihr körperlich oder psychisch schadet.

Ein Abhängigkeitssyndrom äußert sich dadurch, dass die Person

  • den Konsum nicht mehr kontrollieren kann,
  • ein starkes Verlangen nach der Substanz verspürt,
  • Entzugserscheinungen zeigt,
  • eine Toleranz gegenüber der Droge entwickelt und somit immer mehr davon konsumieren muss, um denselben Effekt zu spüren,
  • andere Lebensbereiche vernachlässigt, um die Droge weiter nehmen zu können,
  • den Konsum trotz der schädlichen Auswirkungen fortsetzt.

Mindestens drei dieser Merkmale müssen gleichzeitig auftreten – über mindestens einen Monat oder wiederholt innerhalb eines Jahres.

Das DSM-5 unterscheidet nicht zwischen Gebrauch und Abhängigkeit, sondern fasst beides unter dem allgemeinen Begriff Substanzgebrauchsstörung zusammen. Voraussetzung für die Diagnose ist, dass bei dem oder der Betroffenen bestimmte Symptome zu erkennen sind. Hierzu gehören:

  • Verminderte Kontrolle über Menge und Dauer des Konsums.
  • Soziale Beeinträchtigungen, etwa in Familie, Schule oder Beruf.
  • Riskanter Konsum, z. B. trotz körperlicher Schäden.
  • Körperliche Veränderungen durch die Droge wie Toleranz und Entzug.

Mindestens drei dieser Merkmale müssen gleichzeitig auftreten – über mindestens einen Monat oder wiederholt innerhalb eines Jahres.

Das DSM-5 unterscheidet nicht zwischen Gebrauch und Abhängigkeit, sondern fasst beides unter dem allgemeinen Begriff Substanzgebrauchsstörung zusammen. Voraussetzung für die Diagnose ist, dass bei dem oder der Betroffenen bestimmte Symptome zu erkennen sind. Hierzu gehören:

  • Verminderte Kontrolle über Menge und Dauer des Konsums.
  • Soziale Beeinträchtigungen, etwa in Familie, Schule oder Beruf.
  • Riskanter Konsum, z. B. trotz körperlicher Schäden.
  • Körperliche Veränderungen durch die Droge wie Toleranz und Entzug.

Ab zwei erfüllten Kriterien liegt eine Störung vor. Je mehr Kriterien erfüllt sind, desto schwerer wird die Substanzgebrauchsstörung eingestuft – von leicht bis schwer.

Hinweis: Näheres über mögliche Anzeichen für Drogenkonsum erfahren Sie hier.

Bei einer Drogensucht ist es entscheidend, sich rechtzeitig Unterstützung zu holen. Je eher die Therapie beginnt, desto besser stehen die Erfolgschancen. Der Weg aus der Abhängigkeit kann zum Beispiel mit einem Termin beim Hausarzt oder einem Anruf bei einer Suchtberatungsstelle beginnen.

Im Gespräch mit dem Arzt oder der Beraterin kann die konsumierende Person ihr Problem schildern. Zu welchen Maßnahmen ihr dann geraten wird und wie genau die Behandlung abläuft, hängt von der individuellen Situation der Betroffenen ab – insbesondere von der Art der Sucht, dem Ausmaß der Abhängigkeit und den akuten Beschwerden.

Im Allgemeinen besteht die Behandlung einer Drogensucht meist aus mehreren Schritten:

  • Frühintervention oder Kurzberatung
  • Entgiftung und Entzugsbehandlung
  • Entwöhnungsbehandlung
  • Nachsorge

Schon in der Frühphase – zum Beispiel bei ersten Anzeichen eines problematischen Konsums – kann ein kurzes Beratungsgespräch helfen. Dieses kann etwa in der hausärztlichen Praxis oder auch in einer Suchtberatungsstelle stattfinden.

Hier erhält die betroffene Person zunächst eine individuelle Einschätzung dazu, wie stark sie durch ihren Konsum gefährdet ist. Dabei geht es sowohl um Schäden, die die Droge bereits bei ihr verursacht hat, als auch um Folgen, die ihr bei fortgesetztem Konsum drohen würden.

Weiterhin dient die Beratung dazu, den Weg aus dem Konsum möglichst konkret zu planen – mit persönlichen Zielen und den nötigen Maßnahmen.

Ein Entzug ist mit körperlichen Beschwerden verbunden und auch emotional belastend. Daher ist es empfehlenswert, dass die Betroffenen sich dafür ärztliche und psychologische Unterstützung suchen.

Eine Entzugsbehandlung findet in der Regel in einer Klinik oder Tagesklinik statt und dauert meistens etwa drei Wochen. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen oder Sozialhilfeträger.

Welche Beschwerden während des Entzugs auftreten, wie stark sie sind und wie sie behandelt werden, hängt von der Droge ab. Bei bestimmten Drogen – etwa Heroin und anderen Opioiden – kommt es nach dem Absetzen typischerweise zu heftigen Beschwerden wie Magenkrämpfen, Unruhe, Angst, Schweißausbrüchen, Schwäche oder Kreislaufproblemen bis hin zu Krampfanfällen.