Abschied von Thomas Müller – es gibt einen Geheimplan

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Thomas Müller wird sich nach 25 Jahren als Spieler am Samstag bei seinem letzten Heimspiel für den FC Bayern von den Fans verabschieden. Dafür gibt es einen spektakulären Geheimplan.

Zumindest Thomas Müller selbst hat bereits genaue Vorstellungen davon, wie sein letztes Heimspiel und damit sein Abschied von den Fans nach 25 Jahren als Spieler beim FC Bayern laufen wird. “Ich weiß, was passieren wird. Dass ich es schön finden und die Atmosphäre genießen werde”, sagte Müller vor seinem großen Abschiedsspiel am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach. Sein letztes Mal in der Münchner Arena.

“Da werde ich nicht wehmütig und auch nicht traurig”, behauptete der Rekordspieler des FC Bayern. Und gab gleichzeitig zu: “Aber trotzdem ist es irgendwie komisch.” Und wenn es doch emotional wird und die Gefühle den mittlerweile 36 Jahre alten bayerischen Lausbub übermannen werden? Ist so etwas nicht vielmehr sogar zu befürchten? “Wenn das passieren würde, wäre das ja auch keine Befürchtung”, sagte er. “Ich freue mich auf alles, was kommt. Und was das dann sein wird, davon lassen wir uns überraschen.”

Womit genau, sagte auch Präsident Herbert Hainer nicht. “Ich will natürlich noch nicht alles verraten, sonst wäre es keine Überraschung mehr”, sagte er geheimnisvoll. Hainer, der schon mal über Müller sagte, dass er zum FC Bayern gehöre wie die Frauenkirche zu München, nannte den Vizekapitän jedenfalls “ein bayerisches Urgestein, einer, wie wir ihn in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr haben werden, der seine ganze Karriere beim FC Bayern zugebracht und den Verein gelebt, inspiriert, mitgestaltet hat.” Nun naht der letzte Müller-Auftritt in der heimischen Arena. “Das wird sicher ein emotionaler Moment werden”, sagte Hainer.

Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen wurde da schon etwas konkreter. “Vor allen Dingen ist es ein emotionaler Abschied”, befand auch er. Dabei hofft er auf die passenden äußeren Rahmenbedingungen. Deshalb habe er sich “mal die Wettervorhersage angeguckt”. Und die habe ergeben, dass es nach einer Woche Dauerregen in München laut Hobbymeteorologe Dreesen “am Samstag wieder trocken ist”. Dementsprechend könne “Allfälliges auf dem Rasen dann hoffentlich im Trockenen und bei schöner Atmosphäre stattfinden”.

Dreesen verwies auf die Übergabezeremonie der 34. deutschen Meisterschale, die an dem Spieltag zunächst im Vordergrund steht. Man darf davon ausgehen, dass Müller aber auch dabei eine zentrale Rolle spielen wird. Möglicherweise wird Kapitän Manuel Neuer seinem Stellvertreter sogar eine letzte Ehre erweisen und Müller die Übernahme der Trophäe überlassen.

Dreesen sagte: “Der Mann, der sich am meisten freut, dass die Meisterschale am Samstag in München ist, ist glaube ich derjenige, der auch am Samstag sich von seinen Fans verabschieden möchte, nämlich Thomas Müller.” Das sei “ein ganz besonderer Moment und wir werden wir werden ein bisschen drumherum machen. Ist ja klar.”

Als Showact waren die Sportfreunde Stiller, Müllers Lieblingsband, zumindest geplant. Deren Sänger Peter Brugger alias “Balboa” hatte Müller bereits im Rahmen von Müllers gleichnamiger Prime-Doku “Einer wie keiner” einen eigenen Song gewidmet. Ein möglicherweise unüberwindbares Problem: Der Schlagzeuger der Band ist bekennender und glühender Fan von Stadtrivale 1860 München.

“Wir feiern mit ihm gemeinsam und ich hoffe sehr, dass das viele emotionale Momente gibt”, sagte Dreesen und verriet: “Ich bin sicher, dass Thomas zu den Fans sprechen möchte und die richtigen Worte findet.” “Radio Müller” am Stadionmikrofon wäre mit Sicherheit der emotionale Höhepunkt des Tages.

t-online fragte bei Kult-Stadionsprecher Stephan Lehmann nach, ob der denn überhaupt bereit dazu wäre, Müller sein Mikro zu übergeben. Seine Antwort? “Ja natürlich! Das machen wir dann nach dem Spiel. Wenn er das möchte, dann gebe ich ihm das Mikro gerne. Der Thomas kann alles machen”, sagte Lehmann und scherzte: “Dann heißt es: ‘Radio Müller’ ist wieder auf Sendung – die nachfolgenden Sendungen verschieben sich um sechseinhalb Stunden.” (Das komplette t-online-Interview mit Kult-Stadionsprecher Stephan Lehmann zum Müller-Abschied lesen Sie hier.)