Polen beschuldigt russische Geheimdienste der Sabotage wegen Feuers 2024 in Warschau

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Im Zusammenhang mit einem Brand in einem Einkaufszentrum in Warschau im vergangenen Jahr hat Polen russische Geheimdienste der Sabotage beschuldigt. „Wir wissen jetzt mit Sicherheit, dass das große Feuer im Marywilska-Einkaufszentrum in Warschau durch Brandstiftung verursacht wurde, die von den russischen Spezialdiensten angeordnet wurde“, erklärte der polnische Regierungschef Donald Tusk am Sonntag auf der Plattform X.

In einer gemeinsamen Erklärung des polnischen Justiz- und des Innenministeriums hieß es am Sonntag, dass einige der mutmaßlichen Täter bereits in Haft seien. Bei weiteren sei die Identität festgestellt worden, sie seien aber noch auf freiem Fuß. „Ihre Aktionen wurden von einer bestimmten Person mit Wohnsitz in der Russischen Föderation organisiert und geleitet“, erklärten die beiden Ministerien jeweils. Sie fügten hinzu, dass sie mit dem Nachbarland Litauen zusammenarbeiteten, „wo einige der Täter ebenfalls Ablenkungsmanöver“ ausgeführt hätten.

Im Mai 2024 hatte ein Feuer ein großes Einkaufszentrum in Warschau und die darin befindlichen rund 1400 Läden zerstört. Die Behörden leiteten sofort eine Untersuchung ein, verzichteten aber bisher darauf, Moskau zu beschuldigen.

Die Spannungen zwischen Russland und Polen haben sich seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 massiv verschärft. Beide Seiten haben Dutzende Diplomaten ausgewiesen und jeweils die Schließung von Konsulaten angeordnet.