FC Bayern | Hamann kritisiert Ibiza-Trip: “Integrität nicht gewahrt”

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Scharfe Hamann-Kritik

“Das Bild, das die Bayern abgeben, ist katastrophal”


12.05.2025 – 09:09 UhrLesedauer: 2 Min.

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Dietmar Hamann: Der TV-Experte hat seinen Ex-Klub mal wieder scharf kritisiert. (Quelle: IMAGO/Laci Perenyi/imago)

Der Ibiza-Trip einiger Bayern-Stars schlägt weiter hohe Wellen. Dietmar Hamann rechnet deshalb mit dem Klub ab – Sportvorstand Max Eberl steht im Zentrum seiner Kritik.

Der ehemalige Fußballprofi und aktuelle TV-Experte Didi Hamann hat scharfe Kritik an einer Reise mehrerer Spieler des FC Bayern München nach Ibiza geübt. Trotz eines zuvor ausgesprochenen Verbots durch den Sportvorstand Max Eberl machten sich Stars wie Thomas Müller, Manuel Neuer und Harry Kane auf den Weg zu einem Kurzurlaub auf die Baleareninsel.

Max Eberl hatte noch eine Woche zuvor in einem Interview mit “Sky” erklärt: “Wir haben das gestern ganz offen miteinander besprochen und gesagt, dass es sich nicht gehört. Der Wettbewerb läuft noch. Die Mannschaft hat es verstanden. Dementsprechend keine Reise.” Doch entgegen dieser Ansage reisten 13 Spieler des Rekordmeisters eine Woche später nun dennoch ab.

Bei “Sky 90” äußerte sich Hamann kritisch zu diesem Vorgehen: “Wenn das letzte Woche verboten ist, ich gehe doch da gar nicht mehr hin und frage gestern auf der Meisterfeier. Wenn er letzte Woche sagt Nein, warum soll er jetzt Ja sagen.”

Hamann zog auch einen Zusammenhang zur aktuellen Vertragssituation von Leroy Sané: “Und da musst du doch den Sané verstehen, der einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen hat, dass der sagt: Du, ich lass’ den Zahavi nochmal hingehen. Vielleicht holt er nochmal fünf oder zehn Millionen Handgeld raus”. Sané hatte trotz einer berichteten Einigung über eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages nochmal den Berater gewechselt und wird jetzt von Pini Zahavi vertreten.

Weiterhin kritisierte Hamann die allgemeine Lage beim FC Bayern scharf: “Das Bild, das die Bayern im Moment abgeben, das ist doch katastrophal.” Dabei zielt er konkret auf Eberl ab, der das vermeintliche Ibiza-Verbot ausgesprochen hatte. Wie schon bei der Vertragsverlängerung von Thomas Müller, bei der Eberl zunächst noch betont hatte, die Entscheidung liege beim Spieler, eher ihm doch von Vereinsseite abgesagt wurde, würden Eberls Aussagen nun zum wiederholten Male von der Realität überholt.

Eberl kenne das Geschäft eigentlich seit Jahren als ehemaliger Manager von Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig. “Nur dass jedes Wort anders oder verschärfter wahrgenommen wird in München”, sagte Hamann über die Arbeit beim deutschen Rekordmeister. “Spätestens nach den Aussagen zu Müller hätte er das wissen müssen. Ich habe da überhaupt kein Verständnis dafür. Und nochmal: Es geht um die Integrität des Wettbewerbs. Und die haben sie nicht gewahrt”, kritisiert er mit Blick auf die Ibiza-Reise.

Der FC Bayern tritt am letzten Spieltag in Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr) an. Die Gastgeber stehen unter Druck und könnten, sofern Heidenheim sein Spiel gegen Bremen gewinnt, bei einer hohen Niederlage gegen Bayern noch auf den Relegationsplatz abrutschen. Die Diskussion der möglichen Wettbewerbsverzerrung schwebt also schon jetzt über den Bayern und ihrer Ibiza-Reise.