Symptome, Ursachen, Dauer & Behandlung

5

News folgen

Wenn sich am Augenlid ein eitriger Knoten bildet, könnte es sich um ein Gerstenkorn handeln. Woran Sie es erkennen und wie es sich behandeln lässt.

Das Gerstenkorn (Hordeolum) ist eine häufig vorkommende Entzündung am Augenlid. Ob Kinder, Erwachsene mittleren Alters oder Senioren: Grundsätzlich können Personen aller Altersklassen erkranken.

Ein Gerstenkorn entsteht durch Bakterien. Dringen sie in eine der kleinen Talg- oder Schweißdrüsen am Augenlid ein, können sie dort eine Entzündung verursachen. Meist bildet sich ein Gerstenkorn auf der Außenseite eines Lides, seltener betrifft es die Innenseite. Es kann sowohl am Unter- als auch am Oberlid vorkommen.

Ein Hordeolum entwickelt sehr rasch. Zunächst ist das Augenlid gerötet und geschwollen. Innerhalb kurzer Zeit bildet sich daraus ein eitriger Knoten, der an einen großen Pickel erinnert.

Auch wenn es bedrohlich wirkt: In der Regel ist ein Gerstenkorn harmlos. Es bildet sich meist vollständig zurück, ohne Schäden zu hinterlassen.

Gerstenkorn: Auch Kinder können daran erkranken.Vergrößern des Bildes
Gerstenkorn: Auch Kinder können daran erkranken. (Quelle: Alona Siniehina/getty-images-bilder)

Keinesfalls sollten Sie versuchen, ein Gerstenkorn auszudrücken. Andernfalls riskieren Sie, dass sich die Entzündung ausbreitet: Beim Drücken können Erreger nach innen geraten und zum Beispiel zu einer Entzündung der Augenhöhle führen.

Ursache eines Gerstenkorns sind Bakterien, die sich am Rand von Unter- oder Oberlid ansiedeln.

In den Rändern der Augenlider befinden sich viele kleine Schweiß- und Talgdrüsen:

  • An der Innenseite sitzen die Meibom-Drüsen, welche Talg produzieren.
  • An der Außenseite – im Bereich der Wimpern beziehungsweise der Lidkante – befinden sich die Zeis- und die Moll-Drüsen. Sie sondern Schweiß und Talg ab.

Die von den Drüsen gebildeten Sekrete vermischen sich mit dem Tränenfilm und halten so das Auge kontinuierlich feucht.

Grafische Darstellung eines Gerstenkorns: Bakterien siedeln sich in einer verstopften Drüse an.Vergrößern des Bildes
Grafische Darstellung eines Gerstenkorns: Bakterien siedeln sich in einer verstopften Drüse an. (Quelle: t-online)

Ein Gerstenkorn am oder im Auge entsteht, wenn eine dieser Drüsen mit Bakterien infiziert ist. Fast immer sind Staphylokokken die Ursache eines Gerstenkorns. Seltener sind Streptokokken für das Hordeolum verantwortlich.

Je nachdem, welche Drüse am Augenlid entzündet ist, unterscheiden Fachleute zwischen

  • dem inneren Gerstenkorn (Hordeolum internum) und
  • dem äußeren Gerstenkorn (Hordeolum externum).

Beim häufigeren äußeren Gerstenkorn ist eine Drüse an der Außenseite eines Ober- oder Unterlids entzündet – also eine Talgdrüse (Zeis-Drüse) oder eine Schweißdrüse (Moll-Drüse).

Das innere Gerstenkorn bildet sich dagegen auf der Innenseite des Lids, nämlich an einer der talgproduzierenden Meibom-Drüsen.

Bakterien und andere Krankheitserreger können auf unterschiedlichen Wegen in und an das Auge geraten und ein Gerstenkorn begünstigen. Dies passiert zum Beispiel, wenn eine Person

  • sich mit ungewaschenen Fingern ans Auge fasst oder
  • Kontaktlinsen benutzt, die mit Bakterien verunreinigt sind.

Sind Talg- oder Schweißdrüsen verklebt, etwa durch nicht entferntes Make-up, haben Bakterien ebenfalls leichtes Spiel. Das Sekret, das von den Drüsen produziert wird, kann dann nicht abfließen, sodass sich Keime dort leicht ansiedeln können.

Wenn Bakterien mit den Augen in Kontakt kommen, führt dies jedoch nicht automatisch zu einem Gerstenkorn oder einer anderen Erkrankung. Das Immunsystem schafft es in der Regel, Keime rechtzeitig zu bekämpfen. Nur wenn es geschwächt ist, können sich Bakterien leichter vermehren und ein Gerstenkorn verursachen.

Zu möglichen Ursachen für ein geschwächtes Immunsystem zählen bestimmte Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus. Personen, die häufiger unter Entzündungen im Bereich des Gesichts (Rosazea, Akne) oder der Lidränder leiden, entwickeln ebenfalls häufiger ein Gerstenkorn. Als weitere Risikofaktoren gelten hormonelle Schwankungen.

Gerstenkörner, die sich am äußeren Lidrand befinden (äußeres Gerstenkorn), lassen sich besonders leicht erkennen. Die selteneren Gerstenkörner im inneren Lidrand (inneres Gerstenkorn) sind hingegen nicht immer sofort sichtbar.

Das Gerstenkorn entwickelt sich oft relativ rasch, nachdem Bakterien eingedrungen sind, zum Beispiel über Nacht. Das betroffene Augenlid ist

  • gerötet,
  • geschwollen,
  • gespannt und
  • schmerzempfindlich gegenüber Druck/Berührung.

Im weiteren Verlauf entwickelt sich im entzündeten Bereich der Liddrüse ein meist schmerzhafter roter Knoten. Dieser kann etwa die Größe einer Erbse erreichen. Da sich im Inneren Eiter ansammelt, kann in der Mitte ein gelber Eiterpunkt zu sehen sein. Die Symptome ähneln dann denen eines Pickels.