Die verheerenden Waldbrände in und um Los Angeles belasten die Rückversicherer mit einer Milliardensumme. Der größte Rückversicherer der Welt, Münchener Rück, bezifferte den Gesamtschaden am Dienstag auf rund 1,1 Milliarden Euro, wovon 800 Millionen auf die Rückversicherungs-Sparte entfallen. Dadurch halbierte sich der Nettogewinn im ersten Quartal fast auf 1,09 (Vorjahr: 2,12) Milliarden Euro, wie die Münchener Rück mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 1,11 Milliarden gerechnet. Die Brände
Die Waldbrände belasteten auch die Bilanz des weltweit drittgrößten Rückversicherers Hannover Rück. Der Gewinn sank im ersten Quartal um 13,9 Prozent auf 480 Millionen Euro, wie die im Leitindex Dax gelistete Talanx-Tochter am Montag mitteilte. Allein die Feuer kosteten 631 Millionen Euro und damit mehr, als insgesamt für Großschäden im ersten Quartal vorgesehen war.
Trotzdem hält die Münchener Rück an seiner Erwartung fest, dass der Gewinn 2025 auf rund sechs Milliarden Euro steigt – „nicht zuletzt dank weiterhin guter Marktbedingungen und der hohen Qualität unseres Portfolios“, sagte Finanzvorstand Christoph Jurecka. Bei der jüngsten Erneuerungsrunde im April, bei der die Verträge mit den Erstversicherern und Maklern neu ausgehandelt werden, sanken die Preise im Schnitt allerdings um 2,5 Prozent. Dennoch zeichnete die Münchener Rück 6,1 Prozent mehr Geschäft. „Für die nächste Erneuerungsrunde im Juli erwartet Munich Re trotz zunehmenden Marktdrucks ein weiter positives Marktumfeld“, hieß es in der Mitteilung.
„Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien sind ein weiteres Beispiel dafür, wie der Klimawandel Risiken für extreme Wetterereignisse begünstigt“, sagte Hannover-Rück-Chef Clemens Jungsthöfel. Dazu kamen der Flugzeugabsturz in Washington, das Erdbeben in Malaysia und weitere Schäden. Insgesamt summieren sich die Ausgaben für Großschäden auf 765 Millionen Euro.
Das hat Auswirkungen auf die Schaden-Kostenquote: Diese stieg auf 93,9 Prozent und lag damit deutlich über dem Zielwert für das Gesamtjahr von unter 88 Prozent. Die Kapitalausstattung der Hannover Rück lag mit einer Solvenzquote von 273 Prozent deutlich über der Zielmarke von 200 Prozent. An der Prognose für das Gesamtjahr hält das Unternehmen fest.