Nacken-Zungen-Syndrom: Symptome, Ursachen und Behandlung

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Schmerzen an Nacken oder Hinterkopf, gepaart mit Missempfindungen der Zunge: Diese Kombination kann auf das seltene Nacken-Zungen-Syndrom hinweisen.

Das sogenannte Nacken-Zungen-Syndrom (englisch Neck-Tongue-Syndrome oder NTS) kennen viele Menschen nicht – was vermutlich daran liegt, dass nur wenige Personen davon betroffen sind.

Hinter Beschwerden im Bereich von Kopf, Nacken und/oder Zunge stecken meist andere Ursachen. Wenn sich für bestimmte Symptome jedoch keine anderen Gründe finden lassen, kommt das Nacken-Zungen-Syndrom als Erklärung infrage. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff?

Der Begriff Nacken-Zungen-Syndrom ist auf die damit verbundenen typischen Beschwerden zurückzuführen – denn diese betreffen meist Nacken und Zunge.

Auslöser der Beschwerden ist meist eine abrupte Drehung des Kopfs beziehungsweise Nackens. Betroffene Personen spüren dann

Der plötzliche Schmerz wird typischerweise als stechend oder scharf wahrgenommen. Er tritt einseitig auf. Auf derselben Seite spürt die Person Missempfindungen oder Taubheitsgefühle im Bereich der Zunge. Auch kann es sich so anfühlen, als mache die Zunge eine ungewollte Bewegung.

Normalerweise klingen die Beschwerden nach wenigen Sekunden bis Minuten von allein wieder ab. Manche Betroffene haben jedoch noch für einige Zeit ein Taubheitsgefühl oder Kribbeln im Nacken oder Hinterkopf.

Die Diagnose Nacken-Zungen-Syndrom stellt der Arzt nur, wenn die Beschwerden wiederholt aufgetreten sind und sich nicht durch eine andere Ursache erklären lassen.

Was genau das Nacken-Zungen-Syndrom auslöst, ist nicht abschließend geklärt. Wahrscheinlich spielen Vorschäden der obersten beiden Halswirbel eine zentrale Rolle.

Eine Theorie ist, dass eine plötzliche Drehung des Nackens zumindest bei einem Teil der Betroffenen eine sogenannte Subluxation des Gelenks zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel auslöst. Unter einer Subluxation verstehen Fachleute ein unvollständiges Ausrenken von Gelenken. Sie führt dazu, dass bestimmte Nervenfasern der Zunge abgedrückt werden, was die Missempfindungen erklärt.

Viele Betroffene bemerken erste Symptome schon im Kindes- oder Jugendalter. Möglicherweise begünstigt eine Gewebeschwäche der Bänder während der Wachstumsphase das Syndrom.

In manchen Familien kommt das Nacken-Zungen-Syndrom gehäuft vor, sodass vermutlich auch eine genetische Komponente eine Rolle spielt.

Das Nacken-Zungen-Syndrom muss nicht zwingend behandelt werden. Nicht selten gelingt es den Betroffenen, die auslösende Halsbewegung zu vermeiden.

Zur Behandlung des Nacken-Zungen-Syndroms kommen unterschiedliche Maßnahmen infrage. Dazu zählen zum Beispiel:

Eine Operation ist nur selten erforderlich. Gefährlich ist das Nacken-Zungen-Syndrom nicht.